Bewerbung nach der Elternzeit:
Darstellung im Lebenslauf
Während der Elternzeit beruflich am Ball bleiben
Muss die Elternzeit in den Lebenslauf?
Wo steht die Elternzeit im Lebenslauf?
Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf
Elternzeit ohne bestehendes Arbeitsverhältnis
Elternzeit in einem laufenden Arbeitsverhältnis
Anschreiben nach der Elternzeit
Der negative Faktencheck
Der positive Faktencheck
Mit Köpfchen erfolgreich bewerben
Fazit und FAQ
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Während der Elternzeit beruflich am Ball bleiben
Für alle, die sich nach der Elternpause beruflich neu aufstellen, steht Bewerbungsschreiben auf dem Programm. Spätestens jetzt sammeln Sie jede Menge Pluspunkte ein, wenn Sie die Unterbrechung neben Windeln und schlafloser Nächte auch in Sachen Weiterbildung genutzt haben. Erfolgreich Fernkurse in Business-Englisch zu besuchen oder Fachartikel zu veröffentlichen macht sich gut in jedem Lebenslauf, um die Elternzeit zu pimpen.
Zeigen Sie, dass Ihr Beruf für Sie eine Herzensangelegenheit ist, wenn Sie sich freiwillig fortbilden. Wer es schafft, neben der Familie noch eigene Projekte umzusetzen, gilt als Organisationstalent! Und den schwierigen Tanz zwischen Kind und Karriere traut man Ihnen viel eher zu.
Muss die Elternzeit in den Lebenslauf?
Regelmäßig werde ich gefragt: „Soll ich die Elternzeit überhaupt in der Bewerbung erwähnen“?
Das kommt darauf an. Ist die Elternzeit noch relativ aktuell, gehört die Familienphase in den Lebenslauf. Begründung: In dieser Zeit wurde keine Berufserfahrung erworben und ggf. Arbeitsroutinen verlernt. Damit muss transparent umgegangen werden, damit ein künftiger Arbeitgeber sich ein realistisches Bild von Ihrer Person macht.
Liegt die Elternzeit Jahre zurück und Sie haben an die Leistungsfähigkeit vor der Unterbrechung angeknüpft, hat die Information über die Elternpause für einen Arbeitgeber keinerlei Relevanz und braucht nicht erwähnt zu werden - es sei denn, ohne die Erwähnung entsteht eine ungeklärte Lücke im Lebenslauf.
Bei der Entscheidung, ob die Elternphase im Lebenslauf kommuniziert werden soll oder nicht, hilft ein Blick in das qualifizierte Arbeitszeugnis. Eigentlich darf ein Arbeitgeber im Arbeitszeugnis keine Unterbrechungen (dazu gehört auch die Elternzeit), erwähnen. Aber falls die Elternzeit im Verhältnis zur Gesamtarbeitszeit als "wesentlich" angesehen wird, kann der Arbeitgeber die Unterbrechung ins Zeugnis aufnehmen (z.B. 3 Jahre Gesamtarbeitszeit, davon 1 Jahr Elternzeit / hier kann die Elternzeit im Arbeitszeugnis erwähnt werden).
Steht in Ihrem Arbeitszeugnis der Hinweis auf die Elternzeit, empfehle ich die Familienphase im Lebenslauf darlegen, damit nicht der Verdacht aufkommt, Sie verschweigen etwas.
Wo steht die Elternzeit im Lebenslauf?
Bewerben Sie sich aus einer bestehenden Elternzeit heraus, sollte diese weit oben in Ihrem Lebenslauf zu finden sein. Von Tipps, die Elternzeit in einer Rubrik „Sonstiges“ am Ende zu platzieren, halte ich nicht viel. Der Leser müsste zwingend bis zum Ende lesen, um zu kapieren, was Sache ist – wenn er vorher nicht aussteigt.
Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf
Machen Sie sich klar, die Elternzeit im Lebenslauf spielt immer nur eine untergeordnete Rolle und darf nicht als Lobgesang auf die eigenen Kinder enden. Mütter und Väter neigen dazu, stolz ihre Kinder in alles einzubeziehen. Das ist grundsätzlich auch richtig. In Ihrer schriftlichen Bewerbung geht es aber ausnahmsweise nur um Sie.
Private Details, wie Anzahl, Alter, Vornamen der Kinder oder ob Sie gar verheiratet sind, spielen als Nachweis für Ihre Jobeignung keine Rolle. Es sei denn, Sie bewerben sich für die Tätigkeit in einer speziellen Berufsgruppe, etwa als Erzieherin. Dann macht es Sinn, die Anzahl der Kinder zu nennen. Mehr nicht.
Ganz klar interessiert sich ein künftiger Arbeitgeber auch für Ihre private Situation. Aber garantiert nicht bereits in Ihrer schriftlichen Bewerbung. Solche Fragen werden im Vorstellungsgespräch bekakelt. Das gilt auch für die Frage, wie Sie Ihre Kinderbetreuung organisieren, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Tipps zum Lebenslauf nach der Elternzeit
So wird der "übliche" Lebenslauf ohne Elternzeit aufgebaut:
Zwei Möglichkeiten, wie Sie die Elternzeit darstellen können:
1. Möglichkeit: Ohne bestehendes Arbeitsverhältnis
2. Möglichkeit: Sie sind noch in einem laufenden Arbeitsverhältnis
Wenn Sie sich aktuell noch in einem festen Arbeitsverhältnis befinden, integrieren Sie Ihre Elternzeit die Rubrik „Beruflicher Werdegang“ im Lebenslauf.
Ergänzen Sie Ihre aktuelle Arbeitsstelle in der Rubrik „Beruflicher Werdegang“. Schreiben Sie Ihre Qualifikation (z.B. Bilanzbuchhalterin) und Ihren Arbeitgeber (z.B. BBSP Treuhand) in die erste Zeile. Darunter listen Sie die Tätigkeitsbeschreibungen auf, die Ihre Arbeit dort treffend beschreiben.
Wenn Ihre Elternzeit länger her ist, fügen Sie den Zeitraum unter der Rubrik „Beruflicher Werdegang“ ein – das gilt auch, wenn Sie in der Zeit keinen Arbeitsvertrag hatten. Begründung: So bleibt Ihr Lebenslauf für den Leser am übersichtlichsten.
Anschreiben nach der Elternzeit
in ganzen Sätzen im Anschreiben wieder. Nutzen Sie stattdessen den Platz,
um richtig Werbung für sich zu machen.
Der negative Faktencheck
35 Jahre |
Das Alter stellt keinen vernünftigen Qualifikations-
vorteil dar. Im Gegenteil. Das Alter wird schnell zum
Auskriterium, deshalb besser nicht explizit aufführen – und schon gar nicht ganz vorne. |
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verheiratet | Der Familienstand hat nichts mit Ihrer Jobeignung zu tun und gehört nicht ins Bewerbungsschreiben. |
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meines Sohnes Tom | Ein Bewerbungsschreiben muss auf den Punkt formuliert werden. Durch Einzelheiten über das Kind wird zu weit abgeschweift. Dafür ist die Familie direkt im ersten Satz komplett vertreten! Haha. Bleibt die Frage, inwieweit das Sinn macht. |
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da ich einen Kita-Platz bekommen habe |
Wenn wir ehrlich sind, möchten Arbeitgeber neue Mitarbeiter, weil Sie für den Job und die Firma regelrecht brennen und nicht, weil gerade zufällig ein Kita-Platz frei wurde, oder was meinen Sie? Argumentieren Sie geschickter! |
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endlich wieder durchstarten | Wenn Sie mich fragen, tut diese Formulierung nichts für Sie. Sie teilen zwar mit, dass sie hochmotiviert sind, gleichzeitig geben Sie Ihrer Elternzeit damit einen negativen Touch. Ganz so, als wäre es für Sie vertane Zeit gewesen. |
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mit großem Interesse | Dass Sie sich mit großem Interesse bewerben, ist selbsterklärend. Deshalb mag das keiner lesen. Tatsächlich passt diese unnötige Formulierung auf jede Bewerberin und jeden Bewerber. Umgekehrt bedeutet es, dass sie den Raum für eine individuelle Note verschenken. |
Der positive Faktencheck
Bilanzbuchhalterin | Die Bewerberin ruft direkt am Anfang des Bewerbungsschreibens ihre gute Qualifikation in Erinnerung. Ein guter Start – vor allem, wenn diese Qualifikation in der Stellenanzeige gefordert ist. |
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mehrjährige Berufserfahrung | Gutes Statement für Ihre Qualifikation, vor allem, wenn die Berufserfahrung als Muss-Kriterium verlangt wird. |
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Kanzlei BBSP | Wenn der alte Arbeitgeber bekannt ist und einen guten Ruf hat, kann eine Nennung positiv sein und helfen, die Bewerberin und ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen. |
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Buchhaltungen und Bilanzen |
Die Hauptaufgaben der Bewerberin wurden zwarim |
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selbständige Beratung | Selbständiges Arbeiten wird von vielen Unternehmen erwartet und gerne gesehen. Es bedeutet, dass die Bewerberin auch die Verantwortung übernimmt. |
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fiel in meinen Aufgabenbereich | Die Formulierung „fiel“ in meinen Aufgabenbereich" macht Sie groß und bedeutend. Schließlich lässt sich herauslesen, dass der Chef Ihnen vertraut und Verantwortung übergibt. |
Mit Köpfchen erfolgreich bewerben in der Elternzeit
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die hier genannten Fragen für sich zu beantworten. Es ist viel einfacher, einen künftigen Arbeitgeber von Ihren Möglichkeiten zu überzeugen, wenn Sie von sich felsenfest überzeugt sind. Und es spiegelt sich garantiert in Ihren Formulierungen wider. Sogar im Vorstellungsgespräch können Sie anders auftreten, wenn Sie Ihre Ziele glasklar im Fokus haben. Unter Umständen sind Ihre beruflichen Wünsche anders, als vor der Elternzeit. Das gilt auch für Ihre Gehaltsverhandlung.
Wenn Sie alle drei Fragen über sich zielführend beantworten können, müssen Sie alles nur noch aufs Papier bringen. Schreiben Sie eine aussagekräftige, fehlerfreie Bewerbung. Aber zugegeben, das ist leichter gesagt, als getan.
Fazit zur Bewerbung nach der Elternzeit
Nutzen Sie die Elternzeit, um sich beruflich weiterzubilden. Das macht sich richtig gut, wenn Sie Ihren Lebenslauf schreiben. Die Elternzeit sollte auf jeden Fall im Lebenslauf erwähnt werden, allerdings nur in untergeordneter Weise. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für eine Selbstanalyse, bevor Sie ans Bewerbungsschreiben gehen. Wenn Sie unsicher sind, machen Sie einen professionellen Bewerbungscheck.Häufige Fragen: FAQ zur Bewerbung nach der Elternzeit
Wo gebe ich im Lebenslauf die Elternzeit an?
Die Elternzeit wird immer im Lebenslauf abgebildet. Wenn Sie sich während der Elternzeit noch in einem aktuellen Arbeitsverhältnis befinden, gehört die Angabe in die Rubrik „Beruflicher Werdegang“. Beispiel: seit 10/2018 Bilanzbuchhalter bei BBSP Frankfurt, Elternzeit ab 01/xx. Wenn Sie sich in einer Elternzeit ohne laufendes Arbeitsverhältnis befinden, ist es sinnvoll, für die Elternzeit eine eigene Rubrik „Familienphase“ zu bilden und unmittelbar vor die Rubrik „Beruflicher Werdegang“ zu setzen. Damit steht Ihre Elternzeit oben im Lebenslauf und zeigt Ihre aktuelle Situation für den Leser transparent auf.
Gehört die Elternzeit ins Anschreiben der Bewerbung?
Nutzen Sie das Anschreiben nach der Elternzeit ausschließlich, um Ihre Jobeignung darzulegen. Explizit auf die Elternzeit einzugehen, ist nicht hilfreich. Wenn es Ihnen wichtig ist, die Elternzeit im Anschreiben zu erwähnen, tun Sie es in einem Nebensatz. Einen ganzen Absatz dafür zu verwenden, ist nicht zu empfehlen – nutzen Sie den Platz besser, um Ihre Qualifikationen und beruflichen Erfolge zu kommunizieren. Erarbeiten Sie im Anschreiben eine große Schnittmenge zu den Anforderungen im Stellenangebot! Das interessiert mehr als Details über Ihre Kinder.
Wie gehe ich mit einer weit zurückliegenden Elternzeit um?
Eine aktuelle Elternzeit wird immer im Lebenslauf erwähnt. Beispiel: liegt die Elternzeit ca. drei Jahre oder weniger zurück, wird sie im Lebenslauf dargestellt. Begründung: In dieser Zeit wurden keine Berufserfahrungen und keine Routinen aufgebaut. Daher ist es für einen Arbeitgeber eine wichtige Information. Bei einer länger zurückliegenden Elternzeit fällt die Auszeit nicht mehr ins Gewicht. Die Elternzeit wird aus Arbeitgebersicht zu einem unwichtigen Detail. Es lohnt sich auch ein Blick in Arbeitszeugnis. Hat der Arbeitgeber die Elternzeit im Arbeitszeugnis erwähnt, sollten Sie überlegen, ob die Elternzeit im Lebenslauf aufgeführt wird, damit die Angaben im Zeugnis dem Lebenslauf übereinstimmen. Allerdings wird die Elternzeit immer aufgeführt, wenn andernfalls eine Lücke im Lebenslauf entsteht. Das darf nicht passieren.
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