Wie schreibe ich eine Bewerbung?
Von der Recherche zum perfekten Endergebnis

Okay, denke ich mir. Heute gilt es! Seit Tagen drücke ich mich um das so notwendige Bewerbungsschreiben herum. Ich habe hunderttausend Ausreden, um bloß nicht anzufangen zu müssen. Aber es hilft nichts. Ich mache den Rechner an und koche mir einen Kaffee.
Eine Bewerbung zu schreiben ist keine Routinearbeit
Aktualitätsbezug bei Lebenslauf und Anschreiben
Mein erster Weg zu meiner perfekten Bewerbung führt mich also zu einer umfassenden Recherche ins Internet. Suchanfragen wie „Bewerbungsvorlagen“, „Muster Bewerbung“ oder „Was gehört in eine Bewerbung?“ helfen gut, mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Ein Bewerbungsgenerator kommt für mich nicht infrage, denn Konservensätze, die auf jeden passen, möchte ich nicht verwenden. Außerdem habe ich Angst um meine sensiblen Daten - wer weiß, ob die nicht verkauft werden!
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Die Entscheidung, was schreibe ich rein und was lasse ich besser weg, ist nicht so einfach. Wie lang mein Text sein darf und welcher Sprachstil geeignet ist, fällt mir leichter, wenn ich zunächst verschiedene Muster und Textbeispiele zum Vergleich durchlese. Auch die die Darstellung des tabellarischen Lebenslaufs bietet einige Varianten und sowohl inhaltliche als auch optische Gestaltungsmöglichkeiten. Aber welches ist optimal?
Mustercheck: Blick für die richtigen Inhalte schärfen
Falsche Bewerbungstipps und Vorlagen sind weit gestreut und machen eine Bewerbung, wenn es dumm läuft, zur Dauerniete. Ich bin wild entschlossen, dass mir so etwas nicht passiert. Also schalte ich alle meine Antennen auf Empfang und arbeite konzentriert weiter. Vor allem bei Bewerbungsseiten mit viel Werbung bin ich skeptisch.
Auch nach drei Stunden und zwei weiteren Tassen Kaffee bin ich noch nicht sicher, ob ich nun schon die perfekte Erfolgsstrategie für mich gefunden habe. Deshalb teile ich mein weiteres Vorgehen in vier mir logisch erscheinende Schritte ein:
I. Die „Verpackung“ meiner Bewerbung
Solche Dinge, wie mich mit den korrekten DIN-Normen für Geschäftsbriefe, die auch für Bewerbungsschreiben gelten, zu beschäftigen, finde ich nervig und bin froh, wenn mir eine passende Vorlage das Abzählen von Zeilen und Abständen erspart. Auch Schriftart und –größe sind dann automatisch durch die ausgearbeiteten Vorlagen geklärt.
Mustervorlagen im pdf-Format helfen mir allerdings nicht weiter, wenn ich mit den Bewerbungsvorlagen gleich arbeiten möchte. Ich mache mich also auf die Suche nach Download-Möglichkeiten im Word-Format. Das war ja wieder klar: Die, die mir auch wirklich gefallen, gibt’s leider nicht gratis. Guter Geschmack hat immer seinen Preis. Aber für Investitionen in meine Zukunft bin ich natürlich bereit, Geld auszugeben.
II. Der „Inhalt“ meiner Bewerbung
Im Netz gibt es etliche Anbieter, die sogar speziell für meinen Beruf passende Musterformulierungen vorgeben. Das macht es natürlich einfach. Text kopieren, einfügen, Namen und Firma abändern und fertig ist das Bewerbungsschreiben. Aber ich entscheide mich dagegen, solche Allround-Texte in meiner Bewerbung zu verwenden. Aus gutem Grund.
Erstens sehe ich einen großen Nachteil darin, wenn Personaler ein und den gleichen Standardtext gleich von mehreren Bewerbern erhalten. Ist doch irgendwie peinlich, wenn klar wird, dem Bewerber ist nichts Eigenes eingefallen. Das kommt für mich nicht infrage.
Und zweitens haben Musterbewerbungstexte von der Stange noch ein weiteres großes Manko: Der Bezug zur Stellenanzeige wird bei Standardtexten nicht beachtet. Und genau das ist doch das Geheimnis einer erfolgreichen Bewerbung! In der Stellenanzeige steht, was ich alles können muss. Ich überprüfe, was ich davon mitbringe.
Je größer die Schnittmenge ist, desto besser sind meine Chancen. Also muss das Anschreiben so verfasst werden, dass die Passgenauigkeit zwischen Stellenangebot und Bewerbung möglichst gut herausgearbeitet wird. Ein zu 100 % übernommener fremder Mustertext hat garantiert keinen Bezug zu meiner Stellenanzeige.
Darunter ist ein toller Einleitungssatz, der mir richtig gut gefällt, ein sehr persönlicher Schlusssatz, den ich in etwa gut verwenden kann, eine tolle Formulierung über Gehaltsvorstellungen und frühestmöglichen Eintrittstermin. So langsam, aber sicher nimmt mein Anschreiben Form an.
III. Mein „Look“ in der Bewerbung
Nach einer Woche steht meine Bewerbungsmappe. Der Besuch beim Fotografen war eigentlich ganz locker und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Passend zum Deckblatt (das hatte ich mitgenommen) wurde der neutrale Fotohintergrund ausgewählt. Jetzt sieht das Deckblatt doppelt edel aus.
VI. Der Bewerbungs-Check
Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben habe ich auf extra Bewerbungspapier ausgedruckt, das ist etwas fester und wirkt sehr professionell. Ich bin eigentlich schon super zufrieden mit meiner Bewerbung, im Nachhinein hat das Bewerbungsschreiben sogar Spaß gemacht. Wichtig ist, erstmal den Schweinehund zu überwinden und einen Anfang zu finden. Ich habe ein gutes Bauchgefühl, dass meine Bewerbung maximale Chancen auf Erfolg hat.
Fazit: Wie ich eine Bewerbung schreibe?
Häufige Fragen: FAQ zu "Wie schreibe ich eine Bewerbung"?
Wie schreibt man heute eine Bewerbung?
Im ersten Schritt muss eine hochkarätige Bewerbungsvorlage gesucht werden. Es gibt käufliche und kostenlose Exemplare im Netz. Das Vorlagendesign sollte optimal zum Bewerbungsfoto passen. Im ersten Schritt fügt man das Bewerbungsfoto an den dafür vorgesehenen Platz ins Deckblatt ein. Wenn die Kontaktdaten und der angestrebte Beruf ausgefüllt sind, ist das Deckblatt schon fertig. Als nächstes wird der tabellarische Lebenslauf erstellt. In der Regel wird der Lebenslauf antichronologisch aufgebaut – das aktuellste steht oben. Die in der Vorlage aufgeführten Rubriken werden nach und nach mit dem persönlichen Werdegang vervollständigt. Die Rubriken lauten: 1. Persönlicher Werdegang; 2. Weiterbildungen; 3. Studium/Ausbildung; 4. Schulausbildung; 5. Persönliche Kompetenzen. Der Lebenslauf sollte übersichtlich und lückenlos aufgebaut sein. Im dritten Schritt wird das Anschreiben verfasst. Im Anschreiben muss ein Bezug zu den Anforderungen im Stellenangebot herausgearbeitet werden. Das ist wichtig, um die Jobeignung plausibel zu machen. Nach dem Betreff wird der Text mit einer Beschreibung der aktuellen Tätigkeit, Berufserfahrung und Erfolgen gestartet. Legen Sie dar, warum Sie unbedingt genau dort arbeiten möchten. Nur wenn es verlangt wird, gehen Sie auf Ihre Gehaltsvorstellungen ein. Teilen Sie mit, ab wann Sie frühestens zur Verfügung stehen und bitten Sie um die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Was gehört in eine Bewerbung?
Eine Bewerbung besteht aus einem Deckblatt mit Bewerbungsfoto, einem tabellarischen Lebenslauf und einem einseitigen Anschreiben. Bei Bewerbungen von Führungskräften kommt manchmal noch ein Motivationsschreiben hinzu. Um die im Lebenslauf gemachten Angaben zu bestätigen, werden entsprechende Anlagen beigefügt. Dazu gehören neben dem Schulabschluss auch immer der höchste Bildungsabschluss. Weitere wichtige Bestandteile der Bewerbung sind qualifizierte Arbeitszeugnisse, Referenzen und Empfehlungen, die beigefügt werden können. In manchen Berufssparten ist es sinnvoll, die eigene Qualifikation durch Publikationen und Arbeitsproben nachzuweisen. Auf Verlangen kann auch durch ein erweitertes Führungszeugnis, ein Gesundheitszeugnis oder ein bestimmter Führerschein die Bewerbung vervollständigt werden.
Wie lang darf eine Bewerbung sein?
Die Faustregel lautet, so kurz wie möglich aber so lang wie nötig. Wer Romane schreibt, schreckt den Bewerbungsleser unnötig ab - aber wer zu kurz und zu allgemein formuliert, schmälert seine Chancen enorm. Zum Anschreiben: Das Anschreiben sollte möglichst auf eine Seite passen. Führungskräfte, die über Ihre beruflichen Erfolge berichten möchten, können zusätzlich ein Motivationsschreiben verfassen. Auch das Motivationsschreiben sollte nicht mehrere Seiten umfassen. Alles was nicht mehr darauf passt, wird im Vorstellungsgespräch besprochen. Der Lebenslauf: Das Märchen, dass der Lebenslauf maximal drei Seiten umfassen soll, führt regelmäßig zum Ergebnis, dass unnötig gekürzt und Informationen unübersichtlich eng aneinandergefügt werden. Wichtig ist, dass die aktuellen Tätigkeitsbeschreibungen ausführlich dargestellt werden, die lange zurückliegenden kurzgefasst sind. Das gilt auch für Weiterbildungen und IT-Kenntnisse. Es ist jedem klar, dass eine bewegte berufliche Vita auch einen längeren Lebenslauf bedingt, ggf. auch mehr als drei Seiten. Das Deckblatt: Das Deckblatt ist kein Pflichtbestandteil, erhöht aber den Wiedererkennungswert der Bewerbung. Das Deckblatt ist nur eine Seite. 90% der Bewerbungen bestehen aus 4 bis 7 Seiten ohne die Anlagen, die noch dazu kommen.