Bewerbung mit 50 Plus:

So erobern Sie den Arbeitsmarkt

Bewerbung 50 Plus


Der nicht zuletzt viel beschworene demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt erreicht. Fakt ist, dass nicht nur unsere Gesellschaft im Schnitt älter wird, sondern naturgemäß die Bewerber auf offene Stellen.
 
„Ab 50 gehörst Du zum alten Eisen und wirst aussortiert“, hört man es unken. Doch Schwarzmalerei war gestern. Einen 50 Plus Bewerber einzustellen, stellt für ein Unternehmen nicht notwendigerweise eine Ersatzlösung zweiter Klasse dar.
 

 

Bewerbung 50 Plus mit guten Chancen

Immer mehr Unternehmer setzen gerade auf das Know-How der „silbernen Generation“. Genau deshalb muss sich niemand mit seiner Bewerbung vor ähnlich qualifizierten Bewerbern verstecken, er/sie kann schließlich mit jeder Menge Fachkompetenz und Berufserfahrung glänzen. Nur Mut! Vertrauen Sie sich und Ihren Pluspunkten, denn ein sicheres und souveränes Auftreten ist im Bewerbungsprozess unerlässlich!

Wenn Sie sich aus der Arbeitslosigkeit bewerben, lesen Sie auch unter folgendem Link: https://www.peopleatventure.de/arbeitslos

Flexibilität und jede Menge Erfahrung mit 50 Plus

Sicherlich gibt es noch Personalabteilungen, die ihre Vorbehalte gegenüber Bewerbern der Generation 50 Plus schwer abbauen. Doch gekonnt formulierte Lebensläufe machen die eigene Bewerbung zu einer überzeugenden Eigenwerbung. Schließlich soll die Bewerbung alle positiven Aspekte älterer Mitbewerber betonen.

Aufgrund Ihrer Berufserfahrung haben Sie genügend starke Argumente. Als Bewerber 50 Plus sind Sie mit den beruflichen Anforderungen vertraut und  familiär wesentlich flexibler aufgestellt als jüngere Mitbewerber. Das gilt für klassische Bewerbungen als auch für Initiativbewerbungen.

Mit Vorurteilen aufräumen gegen 50 Plus

Vielfach setzt bei Bewerbern 50 Plus eine gewisse Resignation ein. Sich nach langer Zeit mit einem Bewerbungsschreiben auf dem Arbeitsmarkt präsentieren zu müssen, wird häufig als unüberwindbare Hürde angesehen.
Dabei ist eine hochkarätige Bewerbung entscheidend, um sich gegen Mitbewerber zu behaupten und mit Vorurteilen der Unternehmen aufzuräumen. Denn mitnichten sind ältere Arbeitnehmer zu teuer oder es mangelt ihnen an Fachkenntnissen.
 
Schließlich gilt es, neben den fachlichen Qualifikationen auch durch sogenannte Soft Skills zu überzeugen. Mit den „sozialen Kompetenzen“ wie z.B. Zuverlässigkeit, Einfühlungsvermögen und Vertrauenswürdigkeit etc. werfen Sie keineswegs verrostete Eigenschaften in die Waagschale.


Präsentieren Sie sich zeitgemäß trotz 50 Plus

Die Uraltbewerbung aus der Schublade zu ziehen und zu ergänzen ist sein Weg in die Bewerbungssackgasse. Gerade jetzt sollten Sie sich und allen anderen beweisen, dass Sie modern aufgestellt sind und Ihre Bewerbung den heutigen Anforderungen entspricht. Optisch und inhaltlich ist es wichtig, Akzente zu setzen.

Dazu gehört ein zeitgemäßes Bewerbungsdesign bei Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben. Versenden Sie Ihre Bewerbung online und nicht in Papierform, es sei denn, es wird gewünscht. Formulieren Sie vom Einleitungssatz bis zum Schlusssatz Ihrer Bewerbung individuell und fehlerfrei. Sparen Sie nicht am Bewerbungsfoto, sondern lassen Sie sich in einem guten Fotostudio hinsichtlich Ihres Outfits und den richtigen Farben beraten. Wie so oft im Leben, spielen Äußerlichkeiten eine nicht untergeordnete Rolle.

Die richtige Strategie hilft bei 50 Plus

Im ersten Schritt sollte eine Bewerbung allen gängigen formellen und inhaltlichen Ansprüchen genügen. Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben müssen sauber und fehlerfrei erstellt werden. Vor allem der Lebenslauf, der viele Daten und Stationen enthält, ist gut strukturiert und übersichtlich zu gestalten.

Es empfiehlt sich, die letzten beiden Stationen hinsichtlich Tätigkeiten und Verantwortungen ausführlich darzustellen, weiter zurückliegende Stellen aber nur kurz aufzuzählen, um den Lebenslauf nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Wie bei allen Bewerbungen gilt hier: kurz, vollständig, übersichtlich.

Darüber hinaus sollten sowohl die individuellen Stärken und ie speziellen Anforderungen der Stellenausschreibung berücksichtigt werden. Besonders wichtig ist es gerade bei Bewerbern 50 Plus, direkt im Anschreiben auf die Flexibilität in Bezug auf Aufgabenbereiche und Arbeitszeiten einzugehen. Signalisieren Sie die Bereitschaft, mit einem jungen Team zusammenzuarbeiten. Hilfreich ist der Hinweis, dass Sie die modernen Kommunikationsmittel gut beherrschen. Setzten Sie durch die voranschreitende Globalisierung auch auf Ihre Sprachkenntnisse.


50 Plus: Formulierungen meiden, die Sie alt aussehen lassen

Berufserfahrung ist wichtig. Aber achten Sie darauf, dass Sie Ihr Alter nicht sehr in den Fokus rücken. Besinnen Sie sich besser auf Ihre Erfolge und werden Sie in dieser Hinsicht konkret. Umgehen Sie geschickt Formulierungen, die dem Leser direkt vor Augen halten, dass Sie schon das eine oder andere Berufsjahr mehr auf dem Buckel haben.

 
Beispiel 1

//   Vorsichtig mit großen Zahlen umgehen


Schwierig: „In den letzten 30 Jahren habe ich als Sachbearbeiter im Mahnwesen viel Erfahrungen gesammelt.“

Besser: „Als Sachbearbeiter im Mahnwesen habe ich durch mein Verhandlungsgeschick in den letzten fünf Jahren die Warenrückläufe
um über 4 Prozent vermindert.“
 
Beispiel 2

//   Vorsichtig mit den Worten „Alter“ und „lernfähig“ umgehen

- man könnte es schlimmstenfalls so interpretieren, dass altersbedingt Kompetenzen fehlen und neu aufgebaut werden müssen.


Schwierig: „In meinem Alter bin ich weiterhin noch lernfähig und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen.“

Besser: „Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit für die Firma EAG habe ich stets alle Weiterbildungsmöglichkeiten wahrgenommen und beherrsche die von Ihnen geforderten Fähigkeiten bestens.“
 
Beispiel 3

//   Vorsicht mit Formulierungen wie „nochmals durchstarten“

Es wirkt auf den Leser, als steckten Sie gerade in einer Sackgasse, aus der Sie dringend herausmöchten. Jobwechsel als Allheilmittel gegen eine akute Lebenskrise?! Kein gutes Omen für einen Arbeitgeber, der seine Stelle mit einem kompetenten Mitarbeiter besetzen möchte.

Schwierig: „Ich bin hoch motiviert und möchte gerne nochmals durchstarten“.

Besser: „Die von Ihnen angebotene Stelle entspricht genau meinen Berufserfahrungen und Kernkompetenzen, sodass ich alle Anforderungen, die Sie an die ausgeschriebene Stelle haben, bestens erfülle.“

 

Weitere gelungene Formulierungsbeispiele für Bewerber 50 Plus

>> In meiner Position als Sachbearbeiter habe ich vierteljährlich an Inhouse-Schulungen teilgenommen und bin mit meinem Fachwissen auf dem aktuellen Stand.

Hier wird deutlich, dass der Bewerber vom Wissen her am Puls der Zeit ist. Das kommt gut an.

>> Neben meinen Branchenkenntnissen als Einkäufer bringe ich meine jahrelang aufgebauten Kontakte mit.

Hier wird die Karte "Berufserfahrung" ausgespielt. Je mehr Erfahrung, desto mehr nützliche Kontakte. Gerade bei Älteren funktioniert das gut.

>> Als Teamleiter der Gruppe konnte ich erfolgreich die Qualitätsstandards um 3 Prozent verbessern und den Umsatz signifikant steigern.

In diesem Beispiel wird auf die Teamfähigkeit hingewiesen. Das ist für viele Unternehmen die wichtigste Eigenschaft für ein erfolgreiches Arbeiten. Außerdem werden berufliche Erfolge angeführt. Das überzeugt.

>> Als langjähriger Mitarbeiter der Abteilung stehe ich aktuell beratend der Geschäftsleitung zur Seite, um die Arbeitsabläufe zu modernisieren und zu verbessern.

Hier wird auf die anerkennende Kompetenz durch Vorgesetzte hingewiesen.

>> Ich verfüge über gute IT-Kenntnisse, regelmäßig liegt es in meinem Verantwortungsbereich, unsere neunen Mitarbeiter mit den Besonderheiten unserer Software vertraut zu machen.

Geschickt wird auf die guten Computerkenntnisse aufmerksam gemacht. Es wird dargelegt, dass der Bewerber in der Lage ist, Verantwortung zu tragen und sein Wissen weitergibt.

>> Aufgrund meiner Erfahrungen bin durchaus in der Lage, Beschwerden von Kunden routiniert und souverän zu begegnen und eine passende Lösung zu finden.

Kommunikationsstarke Bewerber sind ganz oben im Ranking. Auch der positive Umgang mit schwierigen Kunden ist ein relevantes Einstellungskriterium

 

Alle Register ziehen - auch mit 50 Plus

Doch beruflicher Erfolg hängt nicht nur von Qualifikationen und der eigenen Selbstdarstellung ab. Wer lange beruflich tätig ist, konnte im Laufe seines Berufslebens viele Kontakte knüpfen. Bringen Sie Ihre persönlichen Beziehungen als Ihr gewinnbringendes Kapital mit ein.

Es zeigt sich, dass eine gewisse Forschheit und Zielstrebigkeit unerlässlich ist, um sich als älterer Bewerber 50 Plus im Wettbewerb um eine offene Stelle zu behaupten. Schließlich bedarf es Übung und Routine, sich mit dem Thema „Erfolgreich bewerben“ zu befassen.
 
Geben Sie bei Ihren Hobbys im Lebenslauf bevorzugt private Interessen an, die Lebensfreude und Bewerbung transportieren. Durch Aktivitäten wie Wandern, Fahradfahren und Joggen geben Sie einen Fingerzeig auf Ihre Fitness. Mit den Hobbys Lesen und Kino gelingt das nicht.

Auch wenn es Absagen geben wird, mit jeder Bewerbung und jedem Vorstellungsgespräch werden Sie immer besser bei der Arbeitsplatzsuche. Geduld zahlt sich aus. Bloß nicht den Mut verlieren, Ihre Chance kommt ganz bestimmt.

Mit einer gut gestalteten Bewerbung in der Tasche, stehen Ihnen nach wie vor noch alle Türen auf dem Arbeitsmarkt offen.

 

Häufige Fragen: FAQ zur Bewerbung 50 Plus

50 Plus: Wie viele Arbeitsstellen im Lebenslauf angeben?
Auch wenn eine lange Vita hinter Ihnen liegt - im Lebenslauf müssen alle Arbeitsstellen mit Datum und Firma vollständig aufgeführt werden. Einfach ältere Anstellungen unter den Tisch fallen zu lassen, ist keine Option. Das Argument, die ollen Kamellen interessieren nicht mehr, ist fatal, denn der künftige Vorgesetzte möchte lückenlos wissen, wer Sie sind und was Sie bisher gemacht haben. Die detaillierten Tätigkeitsbeschreibungen zu den Anno-Dazumal-Jobs können entfallen. Es ist ausreichend, wenn Sie sich auf die letzten zehn bis fünfzehn Jahre beschränken, um Ihre Aufgaben zu beschreiben. Vor allem das Profil Ihres letzten Jobs sollte ausführlich dargelegt werden, denn das zeigt Ihre aktuellen Qualifikationen und Arbeitsroutinen auf.

50 Plus: Wie ausführlich muss der Lebenslauf sein?
Alles muss rein in den Lebenslauf, damit er vollständig ist. Die Frage, die sich stellt, ist vielmehr, wie ausführlich muss der Lebenslauf bei Jobs sein, die länger zurückliegen? Grundsätzlich gilt: Je aktueller die Stelle, desto wichtiger ist die stichpunktartige Beschreibung der Aufgaben im Job. Um den beruflichen Werdegang darzulegen, werden im Lebenslauf die einzelnen Arbeitsstellen mit Datum und Firma aufgeführt. Zusätzlich wird der Arbeitsalltag, Ihre Aufgaben und Verantwortungsbereiche in Stichpunkten beschrieben. Aus den abgebildeten Informationen kann der künftige Arbeitgeber sich ein gutes Bild von Ihrem Profil und Ihrer Jobeignung machen. Je aktueller die Stelle, desto wichtiger sind diese Tätigkeitsbeschreibungen. Inhalte, die länger als fünfzehn Jahre zurückliegen, verlieren an Bedeutung und sollten kurz oder gar nicht mehr in einer langen Vita auftauchen, um den Lebenslauf nicht unnötig aufzublähen. Das Datum und die Firmen, bei denen Sie waren, werden immer genannt – nur ohne weitere Details. Ehemalige Praktika oder lang zurückliegende Fortbildungen, deren Fachwissen überholt ist, sollten aber bei langen Lebensläufen entfallen, sonst blick am Ende keiner mehr durch.

50 +: Wie viele Seiten darf ein Lebenslauf haben?
Ein Lebenslauf muss grundsätzlich alle notwendigen Angaben enthalten. Bei älteren Bewerbern, die auf ein bewegtes Arbeitsleben zurückblicken, ist der Lebenslauf umfangreicher als bei einem Mid-Ager. Aussagen, wie „ein Lebenslauf darf maximal drei Seiten umfassen“ sind Unsinn, denn ein Lebenslauf ist so lange wie er ist, man kann nicht einfach etwas wegstreichen, um am Ende auf drei Seiten zu kommen. Wer viele Stellenwechsel hat und etwas älter ist, ist gut beraten, Jobs, die länger zurückliegen, nur kurz zu erwähnen, denn das Fachwissen und die Arbeitsroutinen aus vergangenen Zeiten sind kaum von Bedeutung. Der Fokus sollte auf den aktuellen Tätigkeitsbeschreibungen liegen. Ein Lebenslauf ist perfekt, wenn er vollständig, informativ und übersichtlich ist. Eine Seitenbeschränkung ist wenig hilfreich.

Jobwechsel mit 50 – worauf kommt es an?
Die Bewerbung für 50+ sollte hinsichtlich Optik und Inhalte modern gestaltet sein und den Zeitgeist widerspiegeln. Definitiv werden aufgrund Designs auch Rückschlüsse auf Ihre Person gezogen. Sprechen Sie in der Bewerbung nicht Ihr Alter an, sondern verweisen Sie besser auf Ihre Kompetenzen und beruflichen Kontakte. Stellen Sie Ihre Flexibilität heraus, schließlich sind die Kinder aus dem Haus und Sie können Ihre Zeiteinteilung nach dem Unternehmen richten. Lassen Sie Ihr Bewerbungsfoto von einem Profifotografen erstellen, das poliert Ihr Image auf. Entscheiden Sie sich für Stellenangebote, bei denen ausdrücklich Berufserfahrung verlangt wird. Dort haben Sie gute Chancen, dass man Ihre Reife schätzt.

Wie weit muss ein Lebenslauf zurückreichen?
Auch bei älteren Bewerbern 50 Plus muss der Lebenslauf von A bis Z vollständig sein, das heißt, von der Ausbildung an bis zum aktuellen Arbeitsverhältnis muss alles lückenlos aufgezählt werden. Lediglich die Beschreibungen der Tätigkeiten können je nach Aktualität länger oder kürzer ausfallen oder (falls sie sehr lange zurückliegen oder nicht zum Stellenangebot passen) ganz wegfallen.

Welche Bewerbungsfehler ab 50 Plus vermeiden?
Benutzen Sie im Anschreiben möglichst keine großen Zahlen („ich verfüge über 35 Jahre Berufserfahrung), damit weisen Sie den Leser nur auf Ihre Alter hin. Vermeiden Sie Sätze wie „ich bin immer noch lernfähig“, damit schmälern Sie selbst Ihr Wissen und Ihre Berufserfahrung. Gleiches gilt für Formulierungen „ich möchte nochmal durchstarten“, das klingt so, als hätten Sie die letzten Jahre nur so vor sich hingedümpelt. Bleiben Sie bei Ihren Gehaltsvorstellungen auf dem Teppich.


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Sabine Ratermann