Bewerbungsschreiben 2024:

Die 25 häufigsten Fehler im Anschreiben

  Bewerbungsschreiben mit häufigen Fehlern


Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben zu verfassen, gehört zur Königsdisziplin im Bewerbungsprozess. Hier sind Ausdrucksfähigkeit und Strategie gefragt und es kommt auf Details an. Nur wenn in der Summe alles perfekt zusammenpasst, überzeugt das Anschreiben. Lesen Sie hier einen Leitfaden mit Tipps und Beispielen.

 

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Wichtig – alles muss auf eine Seite passen! Kein Personaler liest langatmige Romane. Zeigen Sie, dass Sie im Blick haben, was dem Leser wichtig ist. Auf den Punkt formulierte Daten und Fakten erhöhen den Informationsgehalt und die Durchschlagskraft Ihres Bewerbungsanschreibens. Vermeiden Sie Schachtelsätze im Anschreiben, und konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. So erhalten Sie professionelle Bewerbungsunterlagen von hoher Qualität.

 

 

    Tipp: Arbeiten Sie im Anschreiben daran, eine
           große Schnittmenge zwischen Ihrer Person und dem
           Stellenangebot herzustellen. Auf diese Weise wird
           anschaulich, warum gerade Sie für die angebotene Stelle
           geeignet sind.
           Ziel des Anschreibens: Weisen Sie Ihre Jobeignung
           plausibel nach!
           Wenn Sie eine Initiativbewerbung schreiben,
           ohne dass ein Stellenangebot vorliegt, ist es viel schwieriger,
           Ihre Jobeignung darzulegen.


Wichtig: Verweisen Sie in Ihrem Anschreiben auf Ihre bisher erworbenen Kompetenzen und Erfolge. Legen Sie dar, warum es Ihr Wunsch ist, dort zu arbeiten. Bitten Sie freundlich (nicht unterwürfig) um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Weisen Sie auf den frühestmöglichen Eintrittstermin hin. Ihre Gehaltsvorstellungen erwähnen Sie, wenn im Stellenangebot gefragt wird.

Vermeiden Sie im Anschreiben zu langatmige Passagen, zu allgemeine Formulierungen und ausgelutschte Floskeln, wie „hiermit bewerbe ich mich...“ oder „Sie suchen einen neuen Mitarbeiter – hier bin ich.“ Starten Sie Ihr Bewerbungsschreiben gleich im ersten Satz mit informativen Daten und Fakten zu Ihrer Person. Was machen Sie aktuell und welche Erfolge weisen Sie vor?

Diese 25 häufigsten Fehler können Sie beim Bewerbungsschreiben vermeiden! Die wichtigsten Tipps:

 

   Muster-Anschreiben mit 25 Fehlern

  Bewerbung Anschreiben mit 24 Fehlern Bewerbung Anschreiben falsch drucken oder downloaden
  Muster-Anschreiben mit Korrekturen

  Bewerbung Anschreiben mit Korrekturen ohne Fehler Bewerbung Anschreiben richtig drucken oder downloaden

 

zu 1. - Die Absenderadresse im Anschreiben

Nur die Adresse im Absender? Das ist eindeutig zu wenig! Schließlich bezwecken Sie mit dem Bewerbungsanschreiben, dass Sie eine Rückmeldung erhalten. Dies geschieht durch einen Anruf oder eine E-Mail. Zu den Mindestangaben der Kontaktdaten gehören Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Wer mag, gibt seine Mobilnummer noch an. Die Adressdaten gehören zusätzlich in den Lebenslauf - und auf allen Seiten in der exakt gleichen Schreibweise. Beweisen Sie Ihre Stetigkeit und sorgfältige Arbeitsweise. Staffeln Sie die Telefonnummern zur besseren Lesbarkeit durch Leerzeichen. So zeigen Sie, dass Sie mitdenken.


zu 2. - Der Unternehmensname beim Bewerbungsschreiben

Was die korrekte Schreibweise angeht, verzeihen Chefs oder Personaler keine Fehler im Unternehmensnamen. Daher lohnt es sich, doppelt hinzuschauen, ob der Firmenname in der Adresse akkurat geschrieben ist. Vor allem bei Gesellschaftsnamen ist da schnell der Wurm drin. Kein Unternehmen stellt einen neuen Mitarbeiter ein, der nicht in der Lage ist, den Firmennamen ohne Fehl und Tadel schreiben.

Achten Sie beim Bewerben auf korrekte Groß-/Kleinschreibung und auf die richtige und vollständige Firmenbezeichnung. Im besten Fall schauen Sie kurz auf der Firmenwebsite nach. Die im Beispiel verwendete Ziffer im Firmennamen (Strut6h Betriebstechnik GmbH) ist ein fahrlässiger Tippfehler. Dort hat sich eine Zahl eingeschmuggelt. Das hinterlässt im Anschreiben einen oberflächlichen Eindruck. Ein konzentriertes Korrekturlesen schafft Abhilfe. Noch besser ist, wenn eine zweite Person Ihrer Wahl mitschaut.

zu 3. - Die Anschrift des Unternehmens im Anschreiben

In die Anschrift gehört der Name des Personalverantwortlichen - in diesem Beispiel "Herr Degelow". Das erhöht die Chancen, dass Ihr Bewerbungsschreiben schnell in die richtigen Hände gelangt. Außerdem macht es sich gut, wenn Sie sich nach dem richtigen Ansprechpartner erkundigt haben. Ideal ist, wenn Sie den Vornamen recherchieren.

Machen Sie jetzt bloß nicht den guten Eindruck durch veraltete Gepflogenheiten kaputt! Die Floskel  "zu Händen" (z.Hd.) oder (z.Hd) ist heute nicht mehr zeitgemäß. "Herrn (und nicht Herr) Degelow" wäre die richtige Variante.  

Auweia! Der Klassiker an Peinlichkeit! In der direkten Anrede (Sehr geehrter Herr …) steht nicht Herr Degelow, sondern Frau Gieselmann! Einer von beiden Namen ist ein Überbleibsel aus einer anderen Bewerbung und wurde nicht überschrieben. Schlampig gearbeitet. Das ist menschlich, aber in einem Bewerbungsanschreiben fatal!!! Sie glauben nicht, wie häufig das vorkommt!

Und noch etwas: Schreiben Sie den Namen richtig! Ein Herr Mayer ist nicht gleich Herr Meier oder Herr Maier. Wenn Sie die korrekte Schreibweise nicht kennen, hilft ein Anruf zur Klärung. Zeigen Sie, dass Ihnen keine Mühe zu viel ist.

zu 4. - Das aktuelle Datum beim Bewerbungsschreiben

Frage: Was für Fehlerquellen gibt es beim Datum? Antwort: Jede Menge!!! Zum Beispiel, wenn es nicht aktuell ist. Wenn Sie eine ältere Vorlage überschreiben, geht das Datum schnell und gerne vergessen! Eine Bewerbung von Vorvorgestern ist keinen Pfifferling wert. Bitte achten Sie auf Aktualität: Heute!

Und machen Sie hier keinen Schönheitsfehler! Das kleine Wörtchen „den“ im Datum ist aus dem letzten Jahrhundert. Lassen Sie das Relikt im Bewerbungsschreiben weg. Denken Sie daran, dass das Datum im Anschreiben mit dem Datum in Lebenslauf und Deckblatt übereinstimmt.

zu 5. - Der Betreff im Anschreiben

Der Betreff ist ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil eines Bewerbungsschreibens. Der Betreff zeigt auf, um was es im Bewerbungsanschreiben geht, ohne den gesamten Text zu lesen. Ein wichtiges Kriterium für ein Sekretariat, um das Schreiben an die richtige Stelle weiterzuleiten, wenn täglich viele Briefe eingehen. Bieten Sie der Firma mit Ihrem Bewerbungsanschreiben diesen Service. Das Wörtchen "Betreff" (das gilt auch für die Abkürzung "Betr.") ist überflüssig und wird heutzutage nicht mehr verwendet. Wenn im Stellenangebot eine Referenznummer angeben wird, gehört diese Nummer in die zweite Zeile des Betreffs. Die Form der Bewerbung richtet sich nach den DIN 5008 Vorschriften für Geschäftsbriefe.


zu 6. - Der Inhalt des Betreffs beim Bewerbungsschreiben

Dass es sich bei dem Brief um eine Bewerbung handelt, ist eine nützliche Information für den Leser. Also gehört das Wörtchen "Bewerbung" in den Betreff. Aber was, wenn eine Firma gleich mehrere Stellen ausgeschrieben hat? Denken Sie mit und geben dem Sekretariat im Betreff gleich die wesentlichen Angaben in zwei Zeilen: Zeile1: Bewerbung als Elektroniker, Zeile 2:  Ihre Stellenanzeige in der Morgenpost vom 10.05.2022. Das funktioniert nach dem gleichen Muster. Man merkt sofort: Da weiß einer, wie der Hase läuft.

zu 7. - Die Anrede im Bewerbungsanschreiben

Ein Bewerbungsschreiben braucht einen konkreten Adressaten. Die allgemeine Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren," ist verpönt. Hier in diesem Beispiel läuft es falsch. Oben in der Anschrift wird der Brief an Herrn Degelow gerichtet, in der Anrede steht aber "Sehr geehrte Frau Gieselmann,". Tatsächlich müssten beide Namen übereinstimmen! Jeder Personalverantwortliche will seinen Namen dort lesen.


zu 8. - Der Blocksatz im Bewerbungsbrief

Auf den ersten Blick sieht der Blocksatz in einem Bewerbungsschreiben optisch cool und aufgeräumt aus. Trotzdem ist der Flattersatz (linksbündiger Text) sinnvoller. Begründung: Ein Blocksatz ist viel schlechter lesbar, weil die Lücken zwischen den einzelnen Wörtern beim Blocksatz unterschiedlich groß sind. Viel angenehmer für den Leser ist der Text im Flattersatz. Bei Ihrer Bewerbung ist Inhalt und gute Lesbarkeit wichtiger als die Optik.


zu 9. - Der wichtige erste Satz im Anschreiben

Starten Sie Ihren ersten Satz nicht einer allgemeinen Floskel, die in jede Bewerbung passt! Dass Sie sich hiermit bewerben und die Anzeige gelesen haben, ist selbsterklärend und nervt den Bewerbungsleser. Geben Sie dem Personaler sofort Daten und Fakten über sich und Ihren Werdegang an die Hand. Formulieren Sie, was Sie aktuell machen und wie viel Berufserfahrung Sie haben. So finden Sie den optimalen Einstieg, um Ihre Jobeignung darzulegen.
 
Ziel des Bewerbungsschreibens ist es, eine große Schnittmenge zwischen Ihren Qualifikationen und den Anforderungen im Stellenprofil herauszuarbeiten. Je größer die Schnittmenge, desto größer sind Ihre Chancen auf den Job. Sobald Sie konkret über sich schreiben, wird Ihre Bewerbung individuell. Die allgemeinen „Blabla-Sätze“ überlassen Sie Ihren Mitbewerbern.



zu 10. - Die Höflichkeitsform im Bewerbungsschreiben

Nicht einmal die Rechtschreibreform von 1996 hat die Höflichkeitsform in Briefen abgeschafft. Nach wie vor wird die direkte Anrede „Sie“ und „Ihnen“ in allen abwandelten Formen großgeschrieben. Das gilt auch für ein gutes Bewerbungsanschreiben. Wenn Sie nicht regelmäßig Geschäftsbriefe verfassen, rutscht das mit der Höflichkeitsform gerne durch. Achten Sie beim Korrekturlesen darauf.



zu 11. - Die Ausdrucksweise im Anschreiben

Die Ausdrucksweise in einem Bewerbungsschreiben darf nicht zu geschwollen klingen. Wenn Sie ins Umgangssprachliche abrutschen, klingt das Bewerbungsanschreiben schnell drittklassig. Wählen Sie Ihre Formulierungen mit Bedacht, wenn Sie sich auf einen Job bewerben.

Anstelle des flapsigen Wortes „Job“ verwenden Sie besser „ausgeschriebene Stelle“ oder „Arbeitsplatz“. Das klingt wesentlich seriöser. Das Wörtchen „oft“ kann beispielsweise als „häufig“ dargestellt werden.

Noch etwas: Witzige Ausdrucksweisen haben in einem Bewerbungsschreiben nichts zu suchen - machen Sie sich bitte nicht zur Lachnummer.

zu 12. - Selbstbewusster Schreibstil beim Bewerbungsschreiben

Verfassen Sie Ihr Bewerbungsschreiben auf keinen Fall zu passiv, Arbeitgeber schwören auf selbstbewusste Arbeitnehmer. Versuchen Sie, durch geschickte Wortwahl taff herüberzukommen und selbstbewusst aufzutreten.

Ich „werde eingesetzt“ hört sich an, als wären Sie ferngesteuert. Formulierungen, wie „ich arbeite zurzeit“ oder „aktuell liegt mein Verantwortungsbereich“, klingen wesentlich selbstbestimmter und dynamischer. Tipp: Machen Sie sich nicht zu klein. Sie haben dem Unternehmen etwas zu bieten: wertvolle Arbeitskraft und jede Menge Fachkompetenzen!

zu 13. - Die Aufzählungen im Bewerbungsanschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist keine Presswurst. Es ist ein Irrglaube, viel Text erzeugt viel Eindruck. Wichtig ist, dass im Anschreiben eine große Schnittmenge zur Stellenanzeige herausgearbeitet wird. Eine Aneinanderreihung von persönlichen Erfolgen hilft nicht weiter, wenn die Erfolge nicht belegt werden. Tipp: Kommunizieren Sie weniger Einzelheiten, sondern liefern Sie  plausible Begründungen mit: "Ich bin in der Lage, eigenverantwortlich zu arbeiten, als Teamleiter leite ich aktuell die Arbeitsgruppe für Qualitätsmanagement in der Ausbildung."


zu 14. - Die Wortwahl im Bewerbungsschreiben

Verbannen Sie die Umgangssprache des Alltags aus Ihrem Bewerbungsschreiben. Aber Hände weg von steifem Beamtendeutsch. In diesen hochtrabenden Satzkonstruktionen wird aus jedem Verb ein Substantiv und die Sätze sind inhaltlich schwer verständlich. Formulieren Sie den Einleitungssatz auf den Punkt.

„Des Weiteren“ ist eine schwerfällige, umständliche Formulierung, die sich nicht gut liest. Durch einfache und gängige Worte, wie z.B. „Darüber hinaus“, wirkt ein Text gleich viel gefälliger. Wenn Ihre Grundformulierung für das Bewerbungsanschreiben steht, überdenken Sie im Rahmen des Feinschliffs die genaue Wortwahl.

Manchmal hilft Google unter dem Stichwort „Des Weiteren Synonym“ ein passendes Wort gleichen Inhalts zu finden. Probieren Sie es aus. Durch eine ausgeklügelte Wortwahl krönen Sie Ihr Bewerbungsschreiben. Das gilt für Formulierungen im Lebenslauf.

zu 15 - Die Soft Skills im Anschreiben

Nutzen Sie das Bewerbungsschreiben, um Ihre persönlichen Eigenschaften (Soft Skills) zu präsentieren. Achten Sie auf die Formulierungen in den Stellenanzeigen. Dort werden die gewünschten Eigenschaften (z.B. teamfähig, zuverlässig, belastbar) aufgezählt, die eine Bewerberin oder ein Bewerber mitbringt.

Jedoch die Wunscheigenschaften ins Bewerbungsanschreiben zu übernehmen und lapidar aufzuzählen, wäre zu profan. Schließlich kann jeder von sich behaupten, dass er die verlangten Vorzüge besitzt. Deshalb begründen Sie Ihre guten Eigenschaften, anstatt sie aufzuzählen.

Warum besitzen gerade Sie alle diese Qualitäten? (z.B. „Ich bin teamfähig, in den vergangenen Jahren war ich erfolgreich in der Arbeitsgemeinschaft XY eingebunden“). Es ist wichtig, dass die aufgezählten Soft Skills im Bewerbungsanschreiben zu den Eigenschaften in Ihren Arbeitszeugnissen passen.

zu 16. - Der Konjunktiv im Bewerbungsbrief

Gehen Sie sparsam mit dem  Konjunktiv (Möglichkeitsform) um. Wer, wenn nicht Sie, wissen, dass Sie eine gute Verstärkung für die Firma „sind“ und nicht „wären“. Ihnen ist von Anfang an klar, dass Sie sich über eine Einladung zum  Vorstellungsgespräch aufrichtig „freuen“ und sich nicht „freuen würden“.

 Machen Sie sich in Ihrem Anschreiben nicht zu klein. Die Arbeitswelt sucht keine Duckmäuser, sondern Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl. Hierbei das richtige Maß zu finden, erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl – dafür gibt es keine Faustregel. Aber die Erfahrung zeigt, mit jeder Bewerbung werden Sie besser!

zu 17. - Der Wechselgrund im Anschreiben

Würden Sie als Chef oder Chefin jemanden einstellen, weil dieser woanders wegmöchte? Nein! Sie stellen viel lieber einen neuen Mitarbeiter ein, der perfekt zur offenen Stelle passt. Jemand, der alle Ihre Anforderungen erfüllt, hochmotiviert ist und regelrecht brennt, für Sie zu arbeiten.

Wie offen Sie als Bewerberin oder als Bewerber Ihre Wechselgründe in einer Bewerbung darlegen, muss gut überlegt werden. Dass Sie in Ihrer alten Firma kein Vorankommen sehen, mag der Wahrheit entsprechen. Dies im Bewerbungsschreiben zu kommunizieren, wird Ihnen mit Sicherheit negativ ausgelegt werden. Manch einer wird denken, dass es an Ihnen liegt, wenn es mit den Aufstiegschancen nicht klappt.

Bevor Sie sich in diesem Punkt aufs Glatteis begeben, lassen Sie die Begründung besser weg. Das oberste Gebot im Bewerbungsprozess lautet: Schreibe nichts Schlechtes über deinen letzten Arbeitgeber - auch wenn es schwerfällt. Am Ende schaden Sie sich selbst! Diplomatie ist in einem Bewerbungsschreiben von Vorteil. Also: Wechselgründe gehören besser ins Vorstellungsgespräch und nicht in die Bewerbung.

zu 18. - Abgedroschene Phrasen beim Bewerbungsschreiben

5 Euro für das Phrasenschwein. Da war doch was. Der Satz „Ich suche eine neue Herausforderung“ steht in jedem dritten Anschreiben. Wer täglich viele Bewerbungen sichtet, dem kommt diese Formulierung aus den Ohren. „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen“ steht in jeder fünften Bewerbung. Wer ein persönliches, individuelles Bewerbungsschreiben verfassen möchte, kommt nicht umhin, sich eine gute Formulierung einfallen zu lassen. Meiden Sie die abgegessenen Phrasen, die verraten, dass Sie keine Lust hatten, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Je persönlicher das Bewerbungsschreiben formuliert ist, desto mehr ist ein Bewerber im positiven Fokus. Das gilt für alle Bewerbungen, auch fürs Studium und Ausbildung.

zu 19. - Die Gehaltsvorstellung im Anschreiben

Die goldene Regel zur Gehaltsvorstellung lautet: Wird im Stellenangebot explizit nach Ihrer Gehaltsvorstellung gefragt, müssen Sie im Anschreiben darauf eingehen. Die richtige Stelle ist vor der Bitte um ein Vorstellungsgespräch. Richtig ist, wenn Sie hier Ihre Vorstellungen von einem Bruttojahresgehalt (bitte kein Monats- oder Stundenlohn) darlegen. Steht im Stellenangebot nichts, lassen Sie Ihre Gehaltsvorstellungen weg. Warum? Der bessere Platz, um übers Geld zu reden, ist das Vorstellungsgespräch.


zu 20. - Der letzte Satz - die Bitte um ein Vorstellungsgespräch im Bewerbungsschreiben

Vermeiden Sie auf jeden Fall den Konjunktiv im letzten Satz. Formulieren Sie die Bitte um ein Vorstellungsgespräch ohne hätte/wäre/könnte. Hier gilt, je höher die Position, um die Sie sich bewerben, desto wichtiger ist eine selbstsichere Formulierung. Das gilt in besonderem Maße für den Schlusssatz des Bewerbungsanschreibens. Im Helferbereich, als Aushilfe, Azubi oder Praktikant schadet der Konjunktiv an dieser Stelle nicht.


zu 21. - Inhaltliche Fehler in Anschreiben

Und noch ein Klassiker! Da hat sich ein peinlicher Fehler eingeschlichen! In der Adresse steht die "Struth Betriebstechnik GmbH" und im letzten Absatz des Anschreibens steht, dass Sie gerne bei der Firma "ABC Technik" arbeiten würden.  Na, wo denn nun?

Würden Sie einen Arbeitnehmer einstellen, der nicht in der Lage ist, ein Bewerbungsschreiben auf eine einzige Firma zu beziehen? Entweder, Sie arbeiten schlampig (könnten es aber besser), oder Sie geben sich alle erdenkliche Mühe und schaffen es nicht. Was denkt ein Personalverantwortlicher über so ein Bewerbungsschreiben? Fazit: Hirn einschalten beim Korrekturlesen und auf die Rechtschreibung und inhaltliche Fehler achten. Lesen Sie Einleitung, Hauptteil und Schlussteil laut und akribisch vor und achten Sie auf alle Details.

zu 22. - Eigeninitiative im Bewerbungsbrief

Sich selbst zum Vorstellungsgespräch einzuladen:  "Wie wäre es am Mittwoch um zehn Uhr?", ist eine Unverschämtheit. Das ist, als würden Sie sich bei Ihrem künftigen Chef zum Kaffee einladen.

Ob eine solche Maßnahme gelingt, ist mehr als fraglich. Wenn Sie mit einem guten Bewerbungsschreiben und guten Zeugnissen ins Rennen gehen, kommt eine ehrliche und ernstgemeinte Einladung zum Vorstellungsgespräch. Es ist unwahrscheinlich, dass sich ein Personaler auf diese Weise das Heft aus der Hand nehmen lässt.

zu 23. - Der Schlussgruß im Bewerbungsschreiben

Der Schlussgruß rundet Ihr Bewerbungsschreiben ab. Für Eigenwilligkeit und Extravaganzen ist hier kein Spielraum. Standard ist hier die beste Lösung. Mit der Formulierung „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Freundliche Grüße“ machen Sie nichts verkehrt. „Beste Grüße“ scheint zu vertraut. Wer Respekt ausdrücken möchte, zeigt mit „Hochachtungsvoll“, dass er im Zeitgeschehen hinterherhinkt. Also bleiben Sie lieber bei der einfachen Variante.


zu 24. - Die Unterschrift im Anschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist komplett, wenn es mit Ihrer Unterschrift versehen wird. Sie werden lachen, auch das ist schon vergessen worden. Es macht einen guten Eindruck, wenn das Anschreiben mit ausgeschriebenem Vornamen und Nachnamen unterzeichnet wird. Wer eine unleserliche Handschrift hat, kann unter der handschriftlichen Unterschrift nochmal seinen Namen mit dem Computer schreiben - nötig ist das nicht.

Besonders hochwertig sieht der Namenszug aus, wenn er mit dem Füller geschrieben wird. Empfohlen wird eine perfekte handschriftliche Unterschrift in blauer Farbe. Bei E-Mail- und Online-Bewerbungen kann die handschriftliche Unterschrift entfallen. Ihr mit der Tastatur getippter Name ist ausreichend. Wenn Sie es schaffen, Ihren handschriftlichen Namenszug einzuscannen und am Rechner einzufügen, ist das spitze!

zu 25. - Das Wörtchen "Anlagen" im Bewerbungsbrief

Da mit Ihrem Bewerbungsschreiben noch Deckblatt, Lebenslauf, Zeugnisse und Arbeitszeugnisse verschickt werden, ist es ratsam, am linken, unteren Rand Ihres Bewerbungsschreibens das Wort „Anlagen“ zu schreiben. Dies ist ein guter Hinweis für den Leser, dass das Kuvert noch weitere Unterlagen enthält. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Anlagen versehentlich nicht mit in den Umschlag gewandert sind (oder die Anlagen nicht an die E-Mail angehängt wurden). Eine Aufzählung, welche Unterlagen im Einzelnen beigefügt wurden, ist an dieser Stelle nicht nötig. Schon aus Platzgründen sollte das Bewerbungsschreiben auf eine Seite beschränkt werden. Vorlagen und Muster, die über mehrere Seiten gehen, verwerfen Sie besser.

 

Häufige Fragen: FAQ zum Bewerbungsschreiben

Wie ist ein Bewerbungsanschreiben aufgebaut?
Absatz 1+2: Starten Sie Ihr Anschreiben gleich mit persönlichen Daten und Fakten. Machen Sie nicht den Fehler und verzetteln Sie sich in allgemeinen Phrasen und Sätzen, die in jedes Bewerbungsschreiben passen. Gehen Sie zunächst auf Ihre Qualifikation und Ihre Berufserfahrungen ein. Welche Projekte haben Sie erfolgreich abgewickelt? Welche Softskills besitzen Sie? Absatz 3: Erklären Sie überzeugend, warum Sie dort arbeiten möchten. Absatz 4: Teilen Sie mit, wie lang Ihre Kündigungsfrist ist und ab wann Sie frühestens zur Verfügung stehen. Nur wenn explizit nach Ihren Gehaltsvorstellungen gefragt wird, nennen Sie Ihr Bruttojahresgehalt. Absatz 5: Bitten Sie freundlich um ein Vorstellungsgespräch oder um ein persönliches Kennenlernen. Das Anschreiben umfasst maximal eine Seite.

Worauf muss ich bei einem Bewerbungsschreiben achten?
Im Bewerbungsschreiben achten Sie darauf, eine große Schnittmenge zwischen den Anforderungen im Stellenangebot und Ihrer beruflichen Qualifikationen herauszuarbeiten. Je größer die Schnittmenge, desto besser sind Sie geeignet für den Posten! Falsch ist alles, was im Lebenslauf steht, nochmal im Anschreiben auszuformulieren.

Wie lang darf ein Bewerbungsschreiben sein?
Ein Bewerbungsschreiben sollte maximal eine Seite umfassen. Warum ist das so? Bei vielen Stellenausschreibungen gehen viele Hundert Bewerbungen ein. Deshalb wird ein langer Text häufig nicht gelesen. Wer versucht, zu viele Informationen in ein Bewerbungsschreiben hineinzupressen, dem wird zwangsläufig unterstellt, keinen Blick für das Wesentliche zu haben. Beschränken Sie sich auf die Kurzfassung und halten Sie den Umfang von einer Seite ein. Wenn es knapp wird, wählen Sie ggf. eine kleinere Schriftart, damit alles auf eine Seite passt.

Vorlagen für Bewerbungsschreiben verwenden?
Fertig formatierte und designte Bewerbungsvorlagen sind eine große Hilfe für Bewerber – sie sparen Zeit und helfen Fehler zu vermeiden. Gute Vorlagen richten sich nach der DIN-Norm 5008 für Geschäftsbriefe und enthalten passende Schriftarten und geben ein inhaltliches Schema vor. Doch Vorsicht bei der Verwendung von Mustertexten! Spicken bei den Profis ist erwünscht – wörtliches Abschreiben nicht. Allgemein verwendbare Bewerbungstexte sind nicht individuell genug und führen zu Absagen. Hilfreich ist eine gute Recherche bei hochwertigen Bewerbungstexten, die zeigen, wie es geht. Dort finden Sie Tipps für eine sinnvolle Umsetzung der eigenen Vita.

Bewerbungshilfe und Bewerbungsservice von peopleatventure.de



Sabine Ratermann