Weiterbildungen / Fortbildungen

im Lebenslauf perfekt darstellen

Tipp: Mit einer sinnvollen Darstellung überzeugen Sie jeden Personaler

Weiterbildung im Lebenslauf

 

Eine Ausbildung machen und sich anschließend auf seinen Lorbeeren ausruhen – das passt nicht in die heutige Leistungsgesellschaft! Fort- und Weiterbildungen prägen unsere berufliche Vita und unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Mehr Fachwissen hilft beim Klettern auf der Karriereleiter, macht sich in der Lohntüte bemerkbar und erhöht garantiert die Schlagkraft Ihrer Bewerbung.

 


Automatisch taucht die Frage auf:  Wie stelle ich meine Weiterbildungen im Lebenslauf optimal dar, wenn es ans Bewerbungsschreiben geht? Welche Angaben will ein Personaler lesen? Wie formuliere ich die Weiterbildung richtig? Wie erkennt der Leser den Mehrwert meiner Weiterbildung auf den ersten Blick?

 

Die Rubrik Weiterbildung im Lebenslauf

Bitte machen Sie nicht den Fehler und vermischen Ihre Weiterbildungen mit Ihrem beruflichen Werdegang. Damit verwirren Sie den Leser und verstecken das Potenzial, das erfolgreiche Weiterbildungen bieten.

Für alle Weiterbildungen wird im Lebenslauf eine eigene Rubrik angelegt. Damit wird das Augenmerk des Personalentscheiders sofort auf Ihre Lernbereitschaft und alle damit in Verbindung stehenden guten Eigenschaften gelenkt.

Die Kategorie „Weiterbildung“ kommt unmittelbar hinter „Beruflicher Werdegang“ – das zeigt die hohe Relevanz der Informationen in Sachen Weiterbildung. Übrigens: Die Berufsausbildung oder ein Studium gehören nicht in die Rubrik „Weiterbildung“, sondern erhalten eine eigene Überschrift „Ausbildung“ oder „Studium“. Auch Umschulungen sind keine Weiterbildungen, sondern werden unter "Ausbildungen" aufgelistet.

 

Alternativen zum Begriff Weiterbildung

Wie auch immer Sie den Oberbegriff für Ihre Fort- und Weiterbildungen im Lebenslauf wählen, bleibt Ihnen überlassen. Auch die folgenden Überschriften kommen infrage:


   Weitere Überschriftmöglichkeiten für die Rubrik
          "Weiterbildungen"
 
                      Berufliche Weiterbildungen
                      Berufliche Fortbildungen
                     Seminare und Kurse
                     Berufliche Weiterqualifikationen
                     Schulungen
                     Lehrgänge

 


Rubrik Weiterbildung im Lebenslauf

 

Warum haben Weiterbildungen im Lebenslauf einen hohen Stellenwert?

Für Arbeitgeber sind Motivation und Lernbereitschaft Ihrer Mitarbeiter gern gesehene Eigenschaften. Gerade beim Sichten vieler Bewerbungen können Jobaspiranten, die Zeit für eine Weiterbildung aufgewendet haben, Vorteile für sich verbuchen. Wenn sich jemand fortbildet, wird automatisch unterstellt, dass er nicht nur ehrgeizig, sondern auch engagiert ist und gute Leistungen bringen möchte. Also das komplette Gegenteil zum bequemen Couchpotato mit der Chipstüte – um in Klischees zu sprechen.


Wenn Sie neben dem Fulltime-Job vier Semester berufsbegleitend eine Abendschule besucht haben, steht fest – hinter Ihnen liegt eine anstrengende, entbehrungsreiche Zeit! Neben der regulären Arbeit nochmal in der Freizeit die Schulbank zu drücken, ist aller Ehren wert. Anstatt sich am Wochenendende auf Partys zu tummeln, haben Sie Fachbücher gewälzt, Sachverhalte gelöst und sich auf Prüfungen vorbereitet. Nicht alle Abendschüler halten die Doppelbelastung bis zum Ende durch.


Wer eine solche Herausforderung erfolgreich meistert, hat nicht nur sein Image aufpoliert, sondern glänzt beim Bewerbungsschreiben im Lebenslauf. Zwischen den Zeilen steht automatisch Durchhaltevermögen, Fleiß, lange Konzentrationsfähigkeit und Lernbereitschaft sind vorhanden! Auch im Anschreiben und beim Vorstellungsgespräch sammeln Sie als Bewerberin oder Bewerber mit Ihrer Weiterbildung die Punkte ein.


 

   Lernbereitschaft suggeriert viele positive Eigenschaften
         .... so interpretieren Personaler Ihre Lernaktivitäten:
 
                    Steht für Verantwortlichkeit im Beruf
                          – die Motivation, immer am Ball zu bleiben

                    Steht für Neugier und Aufgeschlossenheit
                          – der Anspruch, immer offen für Neuerungen und
                              Weiterentwicklungen zu sein

                    Steht für Durchhaltevermögen
                         – konsequent an etwas dranzubleiben und zu Ende zu bringen

                     Steht für berufliches Engagement
                          – mit dem Herzen dabei sein

                    Steht für Eigeninitiative und Selbstmotivation
                          – aus eigenem Antrieb Fachwissen aufbauen

                    Steht für Konzentrationsfähigkeit
                           – auch nach der Kernarbeitszeit noch Konzentration aufbringen

                     Out-of-the-box-Denken
                           – in der Lage zu sein, Wege abseits der üblichen Strukturen zu
                              gehen

 

 

Weiterbildung: Auf eine informative Darstellung der Fakten achten

Damit ein Personaler Ihre Weiterbildung richtig beurteilt, muss die Darstellung im Lebenslauf alle wesentlichen Informationen enthalten. Hier werden in der Praxis viele Fehler gemacht. Entscheidend ist, dass Umfang, Qualität und Inhalte der Weiterbildung optimal abgebildet werden, damit das erworbene Wissen vom künftigen Arbeitgeber richtig eingeordnet wird.


Einfach den Namen des Lehrgangs hinzuschreiben, ist nicht ausreichend. Auf diese Weise wird viel Potenzial verschenkt. Der Leser möchte genau wissen, wie seriös der Bildungsträger ist, welche Inhalte vermittelt wurden und wie intensiv Sie ins Thema eingestiegen sind. Auch der Hinweis, dass Sie erfolgreich abgeschlossen haben, hilft dem Leser, sich ein realistisches Bild von Ihrem erworbenen Wissen zu machen.


Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein seriöses Bildungsinstitut oder eine kostenlose Online-Plattform an der Fortbildung beteiligt waren. Optimal ist, wenn Sie Angaben zum zeitlichen Rahmen der Fortbildung machen – ein Wochenseminar vermittelt wesentlich mehr Inhalte als ein Tagesseminar. Je konkreter Sie die Weiterbildungsmaßnahme beschreiben, desto besser ist das Bild von Ihrem erworbenen Fachwissen und Können.

 

   Ungenügende Darstellung der Weiterbildungen

 

Ungenügende Weiterbildung im Lebenslauf

 

Darstellung der Weiterbildung im Lebenslauf: Diese Infos sind optimal

 

    Eintrag in die Zeitspalte

   1.    Dauer: in welchen Zeitraum fand die Weiterbildung statt?
           Bsp.: 04/20xx – 05/20xx


    Eintrag in die Textspalte

   Die Reihenfolge der Informationen kann selbst gewählt werden.

  2.    Name des Kurses
          Bsp.: Berufliches Englisch für Einsteiger

  3.    Genauer Name des Bildungsträgers mit Ortsangabe
          Bsp.: Sprachschule Oppenheim, Mannheim

  4.    Art des Kurses
          Bsp.: „Wochenseminar“ oder „Webinar“

  5.    Zeitlicher Rahmen der Fortbildung, Details
           Bsp.: Sechswöchiger Unterrichtstunden Vollzeit im Live-Online-Kurs

  6.    Aufzählung der Schwerpunkte
          Bsp.: Grammatik- und Wortschatzaufbau in Wort und Schrift

  7.    Genaue Abschlussbezeichnung
           Bsp.: „Abschluss: Staatlich geprüfter Techniker“ oder „Erfolgreicher
           Abschluss  mit Zertifikat“

 

 

   Gute Darstellung einer Weiterbildung

Gute Darstellung einer Weiterbildung im Lebenslauf


Gruppen bilden bei vielen relevanten Weiterbildungen


Falls Sie in den letzten Jahren an vielen Fort- und Weiterbildungen teilgenommen haben, brauchen Sie eine Strategie, damit die Darstellung der Rubrik „Weiterbildungen“ nicht unübersichtlich wird. Eine Möglichkeit ist, die Lehrgänge nach Themengruppen zu sortieren. Das hilft dem Leser, sich besser zwischen den vielen Informationen zu orientieren. Bilden Sie zwei, maximal drei Gruppen, in denen Sie Ihre Fortbildungen thematisch einordnen. Themengebiete können z.B. Sprachkenntnisse, Computerkenntnisse oder berufsspezifische Kenntnisse sein.



Berufsspezifische Weiterbildungen im Lebenslauf

Der richtige Nachweis für Weiterbildungen


Einfach zwei, drei Seminare im Lebenslauf aufzählen – damit ist es nicht getan. Es ist üblich, die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen nachzuweisen. Nicht umsonst gibt es bei den Instituten Teilnahmebescheinigungen oder Leistungszertifikate, die optisch etwas hermachen und schön eingerahmt über den Schreibtisch an die Wand passen – wenn's gefällt.


Noch wichtiger ist es, die Teilnahmebescheinigungen abzuheften und aufzuheben, falls Sie eine Bewerbung schreiben. Denn als Beleg zur Weiterbildung wird das Zertifikat den Anlagen im Lebenslauf beigefügt, um die Teilnahme am Lehrgang nachzuweisen. Ohne Nachweis ist die Weiterbildung in der Bewerbung faktisch wertlos.


Das ist auch der Grund, warum autodidaktische Lernprozesse im Lebenslauf kaum Relevanz haben. Das im Selbststudium angeeignete Fachwissen ist im Bewerbungsprozess nicht konkret nachweisbar. Deshalb ist eine Aufzählung im Lebenslauf nicht üblich, sondern kann allenfalls im Vorstellungsgespräch erwähnt werden.



Welche Weiterbildungen sind für eine Bewerbung relevant?


Nicht selten kommen im Laufe eines Arbeitslebens ein ganzer Stapel an Weiterbildungen zusammen, die den üblichen Rahmen eines übersichtlichen Lebenslaufs sprengen. Auch wenn grundsätzlich viele Weiterbildungen gut sind – die Übersichtlichkeit und schnelle Erfassbarkeit eines Lebenslaufs muss erfüllt bleiben.

 


   Beispiele für Fort- und Weiterbildungen im Berufsleben
 
                      Grund-, Aufbau- und Kompaktkurse

                     
Seminare und Workshops

                      Fernstudiengänge

                      Berufliche Aufstiegsfortbildungen (Fachwirt, Fachkaufmann,
                            Betriebswirt, Staatlich Geprüfter Techniker, Meister, Gestalter)

                      Anpassungsfortbildungen (Aktualisierung des Fachwissens im
                            ausgeübten Beruf)

                    Wissenschaftliche Zertifikate

                     Unternehmensinterne Lehrgänge

                     Seminare an der Volkshochschule

                     Seminare von Berufsverbänden und Kammern

                     E-Learning und Webinare

                     Staatlich anerkannte Fortbildungen

                     Selbstorganisiertes Lernen (schwer nachzuweisen)

 



Zu viele Aufzählungen und Anlagen in der Bewerbung sind kontraproduktiv, denn ein Leser braucht die wesentlichen Informationen in kompakter Form. Ein Wust an Unterlagen, die erst mühsam durchforstet werden müssen, sollten Sie niemandem zumuten. Ergo: Treffen Sie eine sinnvolle Auswahl an Weiterbildungen.


Ganz wichtig: Durch das Weglassen einer Weiterbildung darf keine Lücke im Lebenslauf entstehen! Dies ist dann der Fall, wenn Sie während einer Weiterbildung in keinem regulären Arbeitsverhältnis standen. Diese Lernzeit bitte immer im Lebenslauf aufführen, auch wenn Zeit und Inhalte überholt sind. Versuchen Sie, Ihren Lebenslauf lückenlos aufzubauen, das hat oberste Priorität.


Faustregel: Ist Ihr Lebenslauf insgesamt kurz, können Sie eine oder zwei Weiterbildungen mehr beschreiben. Ist Ihre Vita umfangreich, beschränken Sie sich auf die wesentlichen Weiterbildungen, damit Sie das Zeitkonto des Personalers nicht überstrapazieren.


Weiterbildungen, die keinen Bezug zur angestrebten Stelle haben, werden nicht im Lebenslauf aufgeführt. Beispielsweise ergibt es keinen Sinn, wenn ein Koch, der einen Kurs zur Einrichtung von Internetseiten absolviert hat, dies als Weiterbildung im Lebenslauf aufzählt. Es sei denn, der Kurs ist in einem Zeitraum ohne bestehendes Arbeitsverhältnis erfolgt. Die Einrichtung von Internetseiten kann stattdessen besser als Hobby aufgezählt werden. Das kommt gut an!


 

   Welche Weiterbildung gehört in die Auswahl?
 
           Aktualität:
                   je aktueller die Weiterbildung, desto nützlicher und präsenter
                  das  erworbene Fachwissen
                             
                 - Tagesseminare, die länger als vier Jahre zurückliegen,
                    sollten geprüft werden – ggf. besser weglassen.

                 - Themen, die durch den technischen Fortschritt überholt sind,
                    haben keine Bedeutung mehr (Bsp. Seminar zu Windows 7),
                    daher weglassen.

          Bezug zum Stellenangebot:
                   Welche Anforderungen werden
dort verlangt, die ich
                   bedienen kann? 

 
                 - Hier wohlüberlegt die Schwerpunkte setzen und die
                   
passenden Lerninhalte auswählen.

          Zeitlicher Umfang:
                  Bildungsmaßnahmen, die über viele Monate
dauerten und zu
                  einem höheren Bildungsabschluss führen,
gehören immer in die
                  Rubrik „Weiterbildungen“, auch
wenn der Abschluss schon einige
                  Jahre her ist.
                  
(Bsp.: Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter)

         Nachweis der Fortbildungen:
                 Bildungsmaßnahmen ohne Nachweis (Urkunde / Zertifikat
                
Zeugnis), die nicht erfolgreich abgeschlossen wurden, besser weglassen.

         Selbsthinterfragung:
                 Wie gut beherrsche ich die Inhalte des Lehrgangs noch?

                  Bin ich heute noch in der Lage, die erworbenen Lerninhalte
                 
anzuwenden? (Bsp.: Business-Englisch-Kurs vor zehn Jahren ohne
                 
weitere Anwendung.)
                  Falls nur noch Restwissen da ist, die Weiterbildung
besser weglassen.

 


Sinnvolle Reihenfolge: Wie Sie Ihre Weiterbildungen anordnen

Wichtig: Halten Sie sich stur an die zeitliche Reihenfolge. Üblich ist der Aufbau in einer antichronologischen Reihenfolge, das heißt, das aktuelle steht in jeder Rubrik ganz oben. Damit gilt die antichronologische Anordnung auch für die Reihenfolge Ihrer Weiterbildungen – die zuletzt gemachte Fortbildung steht zuerst.


Ordnen Sie die Seminare nicht nach anderen Kriterien (z.B. Wichtigkeit, Dauer o.ä.). Eine Sortierung nach Wichtigkeit Ihrer Fortbildungen ist verlockend, erschwert aber das Lesen. Eine Sortierung nach zeitlichen Aspekten ist notwendig, damit der Bewerbungsleser ohne großen Aufwand prüfen kann, ob Lücken im Lebenslauf vorliegen. Ist ein Lebenslauf zeitlich nicht in einer korrekten Reihenfolge, wird er in der Regel schnell aussortiert!


Nur der Vollständigkeit halber: Wenn Sie Ihren Lebenslauf insgesamt chronologisch verfassen (also die ältesten Angaben stehen oben), dann müssen Sie Ihre Weiterbildungen nach dem gleichen Schema anordnen – (die älteste Weiterbildung steht oben).



Soll eine laufende Weiterbildung im Lebenslauf erwähnt werden?

Falls Sie sich während Ihrer Bewerbungsphase in einer laufenden Weiterbildung befinden, stellt sich zu Recht die Frage, rein damit oder weglassen? Insbesondere geht es hier um Weiterqualifikationen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.


Falls Sie mit der Fortbildung gerade erst angefangen haben, überlegen Sie gut, ob die bis dato erwähnten Kenntnisse bereits lebenslaufrelevant sind. Schnell könnte der Eindruck erweckt werden, dass der Lehrgang kurzfristig begonnen wurde, um Pluspunkte in der Bewerbung zu sammeln.


Steht dagegen ein zweijähriger Lehrgang kurz vor dem Abschluss, oder läuft seit einigen Monaten, sodass davon auszugehen ist, dass bereits relevantes Fachwissen aufgebaut wurde, sollten Sie diesem Mehrwert auf keinen Fall unerwähnt lassen.


Allerdings muss aus der Formulierung klar hervorgehen, dass die Weiterbildung andauert und wann der Abschluss zu erwarten ist. Diese Information ist wichtig, um den Wissensstand korrekt einzuordnen. Es gibt kein gutes Bild ab, wenn sich erst im Vorstellungsgespräch ergibt, dass die aufgeführte Fortbildung noch nicht bestanden ist.


Erwähnung einer laufenden Weiterbildung im Lebenslauf

Fortbildungen / Weiterbildungen fremd- oder eigenfinanziert?

Manche Firmen finanzieren das Fachwissen ihrer Mitarbeiter – andere nicht. Nicht selten kommt es vor, dass Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer selbst ihr Portemonnaie zücken, um ihre berufliche Wissensbasis zu finanzieren. Dazu kommt, dass einige Arbeitgeber die Weiterbildung nur bezahlen, wenn sich ein Arbeiter verpflichtet, anschließend noch einige Jahre im Unternehmen zu verbleiben. Nicht jeder lässt sich darauf ein und zahlt deshalb lieber selbst - die Option, jederzeit kündigen zu können, ist manchen eben wichtig.

Natürlich ist Eigenfinanzierung löblich, denn im Grunde liefert der Selbstzahler doppelt ab: Fleiß und Budget. Kann dies Zusatzpunkte im Lebenslauf geben, wenn der Hinweis auf die Eigenfinanzierung des Fachwissens gegeben wird?


Weiterbildung im Lebenslauf  fremd- oder eigenfinanziert


Auf den ersten Blick ist die Eigenfinanzierung einer Fortbildung ein dicker Pluspunkt, jeder weiß, hochwertige berufliche Fortbildungen sind teuer – schnell kostet ein Zweitagesseminar im vierstelligen Bereich. Das würde dafürsprechen, im Lebenslauf kundzutun, dass Sie in Ihre Zukunft investiert haben.


Aber jedes Ding hat  zwei Seiten. Es besteht die Gefahr, dass der Bewerbungsleser denkt, der Arbeitgeber wollte kein Geld in den Arbeitnehmer investieren, weil er beispielsweise nicht auf ihn/sie setzt.


Im Grunde ist die Tatsache, wer die Lerneinheit bezahlt hat in einer Bewerbung nicht maßgeblich. Entscheidend ist einzig das erworbene Fachwissen! Von daher rate ich ab, die Finanzierungen im Lebenslauf anzuführen. Geschickter ist es, im Vorstellungsgespräch die Eigenfinanzierung in einem Nebensatz zu erwähnen. Dort kann auch gleich begründet werden, warum Sie lieber selbst gezahlt haben. Dann ist alles unmissverständlich klar.

Gehören Weiterbildungen auch ins Anschreiben?

Wer eine Bewerbung schreibt, steht vor dem Problem – was gehört in den Lebenslauf und was ins Abschreiben? Besonders, da es keinen guten Eindruck macht, wenn am Ende alles doppelt aufgeführt wird.

Im Lebenslauf wird der berufliche Werdegang stichpunktartig am zeitlichen Raster abgebildet. Im Anschreiben wird die Jobeignung ausformuliert. Dazu gehört, zu begründen, warum Sie qualifiziert sind, den angebotenen Job gut auszufüllen und Sie machen plausibel, warum Sie genau dort arbeiten möchten.

Wenn Ihre Weiterbildung geeignet ist, Ihre Jobeignung besser ins rechte Licht zu rücken, ist es schlau, auch im Anschreiben noch einen Satz darüber zu verlieren. Vorausgesetzt, die fachliche Qualifikation ist aktuell und umfangreich. Für ein Tagesseminar oder eine lange zurückliegende Fortbildung ist sicher kein Platz im Anschreiben!

Wägen Sie gut ab, ob es etwas für Sie tut, wenn Sie die Weiterbildung auch im Anschreiben in den Fokus rücken. Vielleicht sogar gleich im Einleitungssatz:  "Sehr geehrte Frau Mauss, aufgrund meiner zehnjährigen Berufserfahrung als Kaufmännische Leiterin der Buchhaltungsabteilung und meiner erfolgreichen Weiterbildung 2018 zur Bilanzbuchhalterin passe ich perfekt auf die Anforderungen Ihrer Stellenanzeige."


Die Weiterbildung im Bewerbungsschreiben


Begrifflichkeiten: Der feine Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung

Die Begriffe „Fortbildung“ und „Weiterbildung“ werden von den meisten Menschen als Synonyme benutzt. Von mir ehrlich gesagt auch! Tatsächlich gibt es, wenn man es genau nimmt, Unterschiede in der Bedeutung.


Beiden gemeinsam ist, dass Sie eine solide Grundausbildung absolviert haben müssen, auf die Sie aufbauen können, wenn Sie eine Fort- oder Weiterbildung machen wollen.

Der Begriff „Weiterbildung“ ist dabei ein Oberbegriff, der bedeutet, dass Sie Ihr vorhandenes Wissen und Können erweitern möchten. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Lerninhalte sich auf Ihren ausgeübten Job beziehen. Eine Weiterbildung kann sich auch in Richtung eines anderen Berufsbildes ausdehnen und trotzdem Ihre beruflichen Perspektiven verbessern. Ziel ist es, sich beruflich insgesamt weiterzubilden und voranzukommen.


Die „Fortbildung“ ist im Berufsbildungsgesetz §1(4) BBiG geregelt. Die Fortbildung setzt einen Berufsabschluss und Berufserfahrung voraus. Ziel ist es, im ausgeübten Beruf berufliche Handlungsfähigkeit zu sichern und die Kenntnisse auszuweiten und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Fortbildungsmaßnahmen werden häufig von Berufsverbänden und Kammern angeboten und durchgeführt.


Ist es sinnvoll, im Lebenslauf die Seminare nach diesen Kriterien zu unterscheiden und getrennt aufzulisten? Nein, natürlich nicht. Das verwirrt nur und verkompliziert den Lebenslauf. Benutzen Sie die Begriffe weiterhin wie Synonyme – das machen alle so!


Fazit zu Weiterbildungen im Lebenslauf

Weiterbildungen erhöhen die Schlagkraft Ihrer Bewerbung. Der richtige Darstellungsort ist in einer eigenen Weiterbildung-Rubrik im Lebenslauf. Wichtige Weiterbildungen helfen im Anschreiben, die Jobeignung nachweisen. Die Weiterbildung sollte mit ausreichenden Fakten dokumentiert werden, damit der Leser sich ein konkretes Bild von Ihrem Fachwissen machen kann. Mit erfolgreichen Weiterbildungen werden bei Personalern positive Eigenschaften, wie Lernbereitschaft und Motivation verbunden.

Eine Weiterbildung muss durch Zeugnisse oder Zertifikate nachgewiesen werden. Achten Sie auf eine sinnvolle Auswahl der Weiterbildungen – der Lebenslauf darf nicht unübersichtlich werden. Die Fortbildungen sollten nicht älter als ca. vier Jahre sein. Größere Weiterbildungen über mehrere Semester werden immer aufgeführt – auch wenn sie viele Jahre her sind.

Auch laufende Weiterbildungen können im Lebenslauf erwähnt werden, aber mit dem entsprechenden Hinweis. Wer die Fortbildungen finanziert hat, muss nicht erwähnt werden. Staffeln Sie die Weiterbildungen nicht nach Wichtigkeit, sondern in der zeitlichen Reihenfolge. Ein Proficheck Ihrer Bewerbungsunterlagen kann hilfreich sein.

 

Häufige Fragen: FAQ zu den Weiterbildungen im Lebenslauf

Wo kommen die Weiterbildungen in den Lebenslauf?
Fort- und Weiterbildungen bekommen im Lebenslauf extra eine eigene Rubrik. Die Rubrik kann „Weiterbildungen“ genannt werden. Andere Bezeichnungen sind „Berufliche Fortbildungen“, „Seminare und Kurse“ oder „Lehrgänge“. Es ist wichtig, die Fortbildungen von den Informationen über den beruflichen Werdegang abzugrenzen, da so dem Leser direkt auffällt, dass berufliches Wissen freiwillig aufgebaut wurde und eine gute Qualifikation in gewissen Bereichen vorliegt.

Wie muss ich Weiterbildungen im Lebenslauf nachweisen?

Nach der erfolgreichen Teilnahme an Weiterbildungen werden in der Regel entsprechende Bescheinigungen oder Zertifikate ausgeteilt. Diese Urkunden können als Anlagen dem Lebenslauf als Nachweis beigefügt werden. Autodidaktische Lerninhalte ohne Urkunde werden daher nicht im Lebenslauf erwähnt, sondern eher im Vorstellungsgespräch angesprochen.

Soll ich abgebrochene Weiterbildungen im Lebenslauf erwähnen?
Vom Grundsatz her ist es besser, eine abgebrochene Weiterbildung nicht im Lebenslauf aufzuführen. Abbrechern wird schnell unterstellt, dass sie kein Durchhaltevermögen und wenig Biss haben. Sollte durch das Weglassen der Fortbildung eine Lücke im Lebenslauf entstehen, muss die Zeit der Fortbildung trotzdem im Lebenslauf dargestellt werden. Allerdings führt kein Weg daran vorbei, Farbe zu bekennen und zu vermerken, dass kein Abschluss erzielt und vorzeitig abgebrochen wurde. Sonst führt das dazu, dass das Leistungsvermögen des Bewerbers unter Umständen falsch eingeschätzt wird.

In welcher Reihenfolge werden Weiterbildungen im Lebenslauf angeordnet?
Die Weiterbildungen im Lebenslauf werden antichronologisch angeordnet, das heißt, die aktuellste Lerneinheit steht zuerst. Wenn viele Fortbildungen absolviert wurden, können Untergruppen gebildet werden, zum Beispiel „Berufsspezifische Weiterbildungen“ und „Fremdsprachen“. So wird die Darstellung für den Leser übersichtlicher. Ältere Fort- und Weiterbildungen, die lange zurückliegen, können eventuell entfallen, wenn dadurch keine Lücken im Lebenslauf entstehen.

 

 

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Sabine Ratermann