Körpersprache im Vorstellungsgespräch:
Mit der richtigen Gesetik und Mimik zum Erfolg
Wenn Sie grundsätzlich souverän und selbstbewusst auftreten, brauchen Sie sich über Ihre Körpersprache im Vorstellungsgespräch keine Gedanken zu machen. Aber falls Sie eher schüchtern und unsicher sind, macht es Sinn, sich vor dem Bewerbungsgespräch mit Ihrer Gestik auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, dass Sie nicht nur beim Bewerbungsschreiben sondern auch im Vorstellungsgespräch die richtigen Signale senden.
Verlassen Sie sich dabei in einem Bewerbungsgespräch nicht ausschließlich auf Ihre Qualifikationen. Wissenschaftliche Studien haben nämlich gezeigt, dass bei einem ersten Kontakt visuelle Eindrücke und unterbewusste Signale eine wichtigere Rolle spielen, als alle sachlichen Fakten und Argumente zusammen. Wer Körpersprache und Gestik geschickt einsetzten kann, ist am Ende überzeugender und mischt ohne Zweifel vorne mit.
Nervosität in den Griff bekommen beim Vorstellungsgespräch
Jeder hat Verständnis dafür, wenn Sie im Vorstellungsgespräch ein gewisses Maß an Nervosität mitbringen. Das ist völlig normal, schließlich geht es für Sie um viel – um nicht weniger als Ihre neue berufliche Zukunft! Spätestens nach den ersten belanglosen Sätzen sollten Sie versuchen, sich so halbwegs zu fangen und ab sofort positive Signale zu setzen. Tipp: Lernen Sie die einzelnen Stationen Ihres Lebenslaufs mit Jahreszahlel auswendig, das gibt Ihnen Sicherheit, wenn Sie dazu befragt werden!

Versteinertes Gesicht
ohne offenes Lächeln kann der Sympathiefunke nicht
überspringen
Blickkontakt meiden
ein leerer Blick vermittelt Unsicherheit, so kann kein
Vertrauen aufgebaut werden
Eingefallene Schultern eine aufrechte Haltung demonstriert Selbstbewusstsein
Auf der Stuhlkante sitzen
wirkt nervös und angespannt
Auf dem Stuhl herumlümmeln wirkt respektlos und überheblich
Wilde Gesten wirken aufdringlich und übertrieben
Verschränkte Arme
wirken unnahbar und verschlossen
An der Kleidung zupfen
wirkt unsouverän und unausgeglichen
Auf den Boden schauen
wirkt, als ob Sie kein großes Interesse hätten
Nicht selten ist das erste Urteil über Sympathie und Ausstrahlung irrreversibel und beeinflusst entsprechend den weiteren Gesprächsverlauf. Seinen ersten Eindrücken kann sich ein Personalentscheider kaum entziehen, denn auch bei ihm spielen sich die meisten Emotionen im Unterbewusstsein ab.
Körpersprache im Vorstellungsgespräch - Generalprobe machen?
Je nachdem, zu welchem Typ Sie gehören, sollten Sie sich überlegen, wie Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Wenn Sie sich zutrauen, spontan die richtigen Reaktionen im Bewerbungsgespräch zu zeigen, ist es besser, Sie lassen die Generalproben zuhause ausfallen und überzeugen mit Ihrer Natürlichkeit.Körpersprache im Vorstellungsgespräch - üben Sie nur Kleinigkeiten
Wenn Sie Ihre Körpersprache optimieren wollen, dann sollten Sie auf jeden Fall nur Kleinigkeiten angehen und nicht versuchen, sich komplett von A bis Z umzukrempeln! Analysieren Sie mithilfe Ihres Umfeldes, welche Gesten oder Mimik Sie verbessern möchten und konzentrieren Sie sich nur auf diese Punkte. Wenn Sie im Vorstellungsgespräch 80% Ihrer Aufmerksamkeit auf Ihre Körpersprache richten, kommen die eigentlichen Schwerpunkte garantiert zu kurz. Aber selbst verbesserte Kleinigkeiten können schon eine große Wirkung haben.
Begrüßung
Wichtig: Geben Sie einen kurzen, aber festen Händedruck. Achten Sie
auf die Etikette: Warten Sie, bis man Ihnen die Hand reicht – nicht
umgekehrt!
Allgemeiner Smalltalk als "Eisbrecher"
Wichtig: Beim Hinsetzten nutzen Sie die volle Stuhlfläche, nicht nur die Kante. Lächeln Sie und sammeln Sie hier die Sympathiepunkte ein, die Ihnen auch während des restlichen Gesprächsverlaufs helfen.
Unternehmen stellt sich vor
Wichtig: Hören Sie aufmerksam zu und zeigen Sie Ihr ungeteiltes
Interesse. Ihr Körper ist dabei aufrecht und leicht vorgelehnt. Nicken Sie ab und zu, das unterstreicht Ihre Aufmerksamkeit.
Bewerber stellt sich vor
Wichtig: Sprechen Sie ruhig und untermauern Sie Ihre Worte durch Ihre
natürlichen Gesten. Vermeiden Sie verkrampft dazusitzen und nervös
an etwas herumzuzupfen.
Fragen im Vorstellungsgespräch an den Bewerber
Wichtig: Hören Sie aufmerksam zu und suchen Sie Blickkontakt, wenn Sie die Fragen beantworten. Das zeigt, Sie antworten aufrichtig und haben nichts zu verbergen. Sitzen Sie gerade und nicht zurückgelehnt.
Gezielte Gegenfragen des Bewerbers
Wichtig: Schauen Sie die Person an, der Sie die Frage stellen. Signalisieren
Sie, dass Sie die Antwort verstanden haben, indem Sie freundlich nicken
oder zustimmen.
Verabschiedung
Wichtig: Verabschieden Sie sich mit einem verbindlichen Händedruck und
einem Lächeln.
Körpersprache: Wohin mit den Händen beim Vorstellungsgespräch
Gerade die Handhaltung verrät Ihrem Gesprächspartner viel über Ihre gegenwärtige Gefühlslage. Deshalb sollte speziell auf die Hände bewusst geachtet werden. Schnell lässt sich Unsicherheit, Nervosität und Ablehnung aus der Körperhaltung der Hände ableiten. Deshalb fühlen sich viele Menschen sicherer und wohler, wenn Sie etwas in den Händen halten – und wenn es nur zum Spielen ist. Durch viele der üblichen Gesten wird eine allgemeingültige Botschaft vermittelt, die Sie kennen sollten, wenn Sie souverän auftreten möchten. Interpretationen von Handgesten
Verschränkte Arme | signalisiert Aufbau und Distanz bis hin zu Unsicherheit und Ablehnung (Mauerbildung) | |
Versteckte Hände | werden immer als negativ empfunden (Hosentasche, hinter dem Rücken) | |
Mit dem Finger auf andere zeigen | kann u.U. als Aggressivität ausgelegt werden | |
Mit den Fingern trommeln | wirkt nervös und ungeduldig und kann als Provokation empfunden werden | |
Hände falten mit Daumen nach oben | demonstriert Überlegenheit | |
Hände falten mit versteckten Daumen | demonstriert Unsicherheit und negative Stimmung | |
Herumspielen mit den Fingern | zeigt Langeweile und Desinteresse | |
Sich mit dem Finger ins Gesicht fassen | demonstriert Irritation und Nachdenklichkeit - irgendetwas stimmt nicht | |
Kopf auf die Hände stützen | Sie wirken kraftlos und müde | |
Im Gespräch auf die Uhr schauen | Sie signalisieren Zeitvergeudung | |
Gegenstände vor den Körper halten | Sie signalisieren, dass Sie sich nicht wohl fühlen (Schutzfunktion hinter Tasche, Ordner, Mappe) | |
Sich an den Hals fassen | Sie zeigen Zweifel und Unsicherheit | |
Fingergelenke knacken lassen | gilt als rücksichtslose Geste | |
Am Kopf kratzen | Sie demonstrieren Ratlosigkeit | |
Hand vor den Mund halten | Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen oder möchten; Gesagtes gerne zurücknehmen | |
Händerreiben | unsympathische Geste, gilt als eingebildet und selbstzufrieden | |
Merkelraute | Selbstsicher und Abwehr gegen Kritik ( = Spitzdach der Hände) |
Vorstellungsgespräch: Lesen Sie auch die Körpersprache Ihres Gegenübers
Wenden Sie Ihr Wissen über die Körpersprache auch bei Ihrem Gegenüber an. Gerade im Vorstellungsgespräch gibt auch Ihr künftiger Chef eine Menge über sich preis. Gesten und Mimik geben Ihnen interessante Hinweise, die Sie sofort für sich positiv nutzen können.
Fazit zur Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Visuelle Eindrücke und unbewusste Signale spielen im Vorstellungsgespräch eine erhebliche Rolle. Das erste Urteil prägt maßgeblich den restlichen Gesprächsverlauf. Schwierig wird das Vorstellungsgespräch, wenn das gesprochene Wort und die nonverbale Kommunikation sich widersprechen. Wer sich unsicher ist, kann positive Signale im Gesprächsverlauf proben. Vor allem die Hände verraten viel über Ihre Gemütsverfassung.