Körpersprache im Vorstellungsgespräch:
Tipps gegen Nervosität und Unsicherheit
Mit Gestik und Mimik zum Erfolg
Nervosität in den Griff bekommen beim Vorstellungsgespräch
Generalprobe machen?
Üben Sie nur Kleinigkeiten
Der Ablauf eines typischen Vorstellungsgesprächs
Wohin mit den Händen beim Vorstellungsgespräch
Interpretationen von Handgesten
Lesen Sie auch die Körpersprache Ihres Gegenübers
Fazit zur Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Häufige Fragen: FAQ zur Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Wenn Sie grundsätzlich souverän und selbstbewusst auftreten, brauchen Sie sich über Ihre Körpersprache im Vorstellungsgespräch keine Gedanken zu machen. Aber falls Sie eher schüchtern und unsicher sind, ist es sinnvoll, sich vor dem Bewerbungsgespräch mit Ihrer Gestik auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, dass Sie nicht nur beim Bewerbungsschreiben, sondern auch im Vorstellungsgespräch die richtigen Signale senden.
Verlassen Sie sich in einem Bewerbungsgespräch nicht ausschließlich auf Ihre Qualifikationen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass bei einem ersten Kontakt visuelle Eindrücke und unterbewusste Signale eine wichtigere Rolle spielen, als alle sachlichen Fakten und Argumente zusammen. Wer Körpersprache und Gestik geschickt einsetzt, ist am Ende überzeugender und mischt ohne Zweifel vorne mit.
Nervosität in den Griff bekommen beim Vorstellungsgespräch
Jeder hat Verständnis, wenn Sie im Vorstellungsgespräch ein gewisses Maß an Nervosität mitbringen. Das ist normal, schließlich geht es für Sie um viel – um nicht weniger als Ihre neue berufliche Zukunft! Spätestens nach den ersten belanglosen Sätzen sollten Sie versuchen, sich halbwegs zu fangen und ab sofort positive Signale zu setzen. Tipp: Lernen Sie die einzelnen Stationen Ihres Lebenslaufs mit Jahreszahl auswendig, das gibt Ihnen Sicherheit, wenn Sie befragt werden! Je besser Sie vorbereitet sind, desto besser haben Sie Ihre Unsicherheit im Griff.
So setzen Sie die falschen Signale beim Vorstellungsgespräch
Versteinertes Gesicht
ohne offenes Lächeln kann der Sympathiefunke nicht
überspringen
Blickkontakt meiden
ein leerer Blick vermittelt Unsicherheit, so wird kein
Vertrauen aufgebaut
Eingefallene Schultern
eine aufrechte Haltung demonstriert Selbstbewusstsein
Auf der Stuhlkante sitzen
wirkt nervös und angespannt
Auf dem Stuhl herumlümmeln
wirkt respektlos und überheblich
Wilde Gesten
wirken aufdringlich und übertrieben
Verschränkte Arme
wirken unnahbar und verschlossen
An der Kleidung zupfen
wirkt unsouverän und unausgeglichen
Auf den Boden schauen
wirkt, als ob Sie kein großes Interesse hätten
Nicht selten ist das erste Urteil über Sympathie und Ausstrahlung irreversibel und beeinflusst den weiteren Gesprächsverlauf. Seinen ersten Eindrücken kann sich ein Personalentscheider kaum entziehen, auch bei ihm spielen sich die meisten Emotionen im Unterbewusstsein ab.
Körpersprache im Vorstellungsgespräch - Generalprobe machen?
Je nachdem, zu welchem Typ Sie gehören, sollten Sie sich überlegen, wie Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Wenn Sie sich zutrauen, spontan die richtigen Reaktionen im Bewerbungsgespräch zu zeigen, ist es besser, Sie lassen die Generalproben zu Hause ausfallen und überzeugen mit Ihrer Natürlichkeit.Körpersprache im Vorstellungsgespräch - üben Sie nur Kleinigkeiten
Wenn Sie Ihre Körpersprache optimieren wollen, sollten Sie auf jeden Fall nur Kleinigkeiten angehen und nicht versuchen, sich komplett von A bis Z umzukrempeln! Analysieren Sie mithilfe Ihres Umfeldes, welche Gesten oder Mimik Sie verbessern möchten und konzentrieren Sie sich auf diese Punkte. Wenn Sie im Vorstellungsgespräch 80 % Ihrer Aufmerksamkeit auf Ihre Körpersprache richten, kommen die eigentlichen Schwerpunkte garantiert zu kurz. Aber selbst verbesserte Kleinigkeiten können eine große Wirkung haben.
Der Ablauf eines typischen Vorstellungsgesprächs
Begrüßung
Wichtig: Geben Sie einen kurzen, festen Händedruck. Achten Sie
auf die Etikette: Warten Sie, bis man Ihnen die Hand reicht – nicht
umgekehrt!
Allgemeiner Smalltalk als "Eisbrecher"
Wichtig: Beim Hinsetzten nutzen Sie die volle Stuhlfläche, nicht nur die Kante. Lächeln Sie und sammeln Sie hier die Sympathiepunkte ein, die Ihnen während des restlichen Gesprächsverlaufs helfen.
Unternehmen stellt sich vor
Wichtig: Hören Sie aufmerksam zu und zeigen Sie Ihr ungeteiltes
Interesse. Ihr Körper ist aufrecht und leicht vorgelehnt. Nicken Sie ab und zu, das unterstreicht Ihre Aufmerksamkeit.
Bewerber stellt sich vor
Wichtig: Sprechen Sie ruhig und untermauern Sie Ihre Worte durch Ihre
natürlichen Gesten. Vermeiden Sie verkrampft dazusitzen und nervös
an etwas herumzuzupfen.
Fragen im Vorstellungsgespräch an den Bewerber
Wichtig: Hören Sie aufmerksam zu und suchen Sie Blickkontakt, wenn Sie die Fragen beantworten. Das zeigt, Sie antworten aufrichtig und haben nichts zu verbergen. Sitzen Sie gerade und nicht zurückgelehnt.
Gezielte Gegenfragen des Bewerbers
Wichtig: Schauen Sie die Person an, der Sie die Frage stellen. Signalisieren
Sie, dass Sie die Antwort verstanden haben, indem Sie freundlich nicken
oder zustimmen.
Verabschiedung
Wichtig: Verabschieden Sie sich mit einem verbindlichen Händedruck und
einem Lächeln.
Körpersprache: Wohin mit den Händen beim Vorstellungsgespräch
Gerade die Handhaltung verrät Ihrem Gesprächspartner viel über Ihre gegenwärtige Gefühlslage. Deshalb achten Sie speziell bewusst auf die Hände. Schnell lässt sich Unsicherheit, Nervosität und Ablehnung aus der Körperhaltung der Hände ableiten. Deshalb fühlen sich viele Menschen sicherer und wohler, wenn Sie etwas in den Händen halten – und wenn es nur zum Spielen ist. Durch viele der üblichen Gesten wird eine allgemeingültige Botschaft vermittelt, die Sie kennen sollten, wenn Sie souverän auftreten möchten. Interpretationen von Handgesten
Verschränkte Arme |
signalisiert Aufbau und Distanz bis hin zu
Unsicherheit und Ablehnung (Mauerbildung) |
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Versteckte Hände | werden immer als negativ empfunden (Hosentasche, hinter dem Rücken) |
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Mit dem Finger auf andere zeigen |
kann u.U. als Aggressivität ausgelegt werden |
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Mit den Fingern trommeln | wirkt nervös und ungeduldig und kann als Provokation empfunden werden |
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Hände falten mit Daumen nach oben |
demonstriert Überlegenheit | |
Hände falten mit versteckten Daumen |
demonstriert Unsicherheit und negative Stimmung |
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Herumspielen mit den Fingern | zeigt Langeweile und Desinteresse | |
Sich mit dem Finger ins Gesicht fassen |
demonstriert Irritation und Nachdenklichkeit - irgendetwas stimmt nicht | |
Kopf auf die Hände stützen |
Sie wirken kraftlos und müde | |
Im Gespräch auf die Uhr schauen |
Sie signalisieren Zeitvergeudung | |
Gegenstände vor den Körper halten |
Sie signalisieren, dass Sie sich nicht wohlfühlen (Schutzfunktion hinter Tasche, Ordner, Mappe) |
|
Sich an den Hals fassen |
Sie zeigen Zweifel und Unsicherheit | |
Fingergelenke knacken lassen |
gilt als rücksichtslose Geste | |
Am Kopf kratzen |
Sie demonstrieren Ratlosigkeit | |
Hand vor den Mund halten |
Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen oder möchten; Gesagtes gerne zurücknehmen |
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Händereiben |
unsympathische Geste, gilt als eingebildet und selbstzufrieden | |
Merkelraute |
Selbstsicher und Abwehr gegen Kritik ( = Spitzdach der Hände) |
Vorstellungsgespräch: Lesen Sie auch die Körpersprache Ihres Gegenübers
Wenden Sie Ihr Wissen über die Körpersprache auch bei Ihrem Gegenüber an. Gerade im Vorstellungsgespräch gibt Ihr künftiger Chef eine Menge über sich preis. Gesten und Mimik geben Ihnen interessante Hinweise, die Sie sofort für sich positiv nutzen können.
Fazit zur Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Visuelle Eindrücke und unbewusste Signale spielen im Vorstellungsgespräch eine erhebliche Rolle. Das erste Urteil prägt maßgeblich den restlichen Gesprächsverlauf. Schwierig wird das Vorstellungsgespräch, wenn das gesprochene Wort und die nonverbale Kommunikation sich widersprechen. Wer sich unsicher ist, kann positive Signale im Gesprächsverlauf proben. Vor allem die Hände verraten viel über Ihre Gemütsverfassung.
Häufige Fragen: FAQ zur Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Welche Sitzposition im Vorstellungsgespräch ist richtig?Versuchen Sie, eine aufrechte Sitzposition im Vorstellungsgespräch einzunehmen. Dabei wird der Oberkörper aufgerichtet und die Beine auf den Boden gestellt. Nutzen Sie den Platz auf dem Stuhl voll aus, damit keine Rückenlage entsteht. Nur vorne auf der Stuhlkante zu sitzen, ist nicht zu empfehlen – das sieht aus, als haben Sie vor, nur kurz bleiben. Wenn die Hände nicht zum Gestikulieren gebraucht werden, liegen sie locker im Schoß
Was sagt die Sitzposition über den Bewerber aus?
Die Körpersprache signalisiert unserem Gegenüber viel über unseren Gemütszustand – insbesondere, weil die unsere Körperhaltung unbewusst gesteuert wird. Wer sich mit viel Rücklage in den Stuhl flegelt, hat entweder kein Benehmen oder signalisiert seinem Gegenüber Desinteresse. Sitzen Sie auf der äußersten Stuhlkante, kann das als Unsicherheit oder mangelndes Selbstvertrauen ausgelegt werden. Um die Stuhlbeine gewickelte Füße zeigen Nervosität auf höchstem Niveau. Optimal ist eine Sitzposition mit geradem Rücken und entspannter Haltung. So wird die höchste Aufmerksamkeit demonstriert.
Warum ist die Körpersprache im Gespräch so verräterisch?
Bei der Kommunikation mit unserer Umgebung wird von unserem Gegenüber nicht nur die Sprache wahrgenommen, sondern auch die Körperhaltung. Die verbale Kommunikation ist das, worauf wir am meisten achten. Die Körpersprache läuft gleichzeitig vorwiegend im Unbewussten ab. Ein geübter Beobachter merkt anhand der Gesten und Körperhaltung schnell, inwieweit die Aussagen der verbalen und der nonverbalen Kommunikation voneinander abweichen. Sagt ein Bewerber von sich, dass er selbstbewusst ist, sitzt aber zusammengesunken auf dem Stuhl und knibbelt nervös an den Fingern herum, ist das ein Widerspruch an sich.
Welche Tipps für die richtige Körpersprache gibt es?
Eine gerade Sitzhaltung ist in einem Gespräch wichtig und sendet dem Gegenüber positive Signale. Die Hände sollten sich nicht nervös an Kopf und Gesicht fassen oder am Körper herumnesteln. Gestikulieren beim Sprechen ist erlaubt. Natürlichkeit ist Trumpf. Versuchen Sie nicht, sich zu verstellen, das wirkt unnatürlich und gekünstelt.