Das Bewerbungsvideo:

Nützliche Tipps und Infos zum Bewerbungsfilm

Und Klappe …. die Erste!

Bewerbungsvideo

Es ist in aller Munde, das Bewerbungsvideo. Schließlich nehmen Videoclips und laufende Bilder im modernen Alltag immer mehr an Bedeutung zu. Aber wie sinnvoll ist es, Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben noch durch ein Video zu ergänzen? Hat es sich schon durchgesetzt? Und wie kommt es bei den Personalern an?

 
Eben schnell die Föhnwelle richten, die Linse vom Smartphone polieren und ein Filmchen vom Sofa aus drehen - fertig - so einfach ist das mit dem Bewerbungsvideo natürlich nicht! Wer sich richtig in Szene setzen möchte, muss einiges an Zeit aufwenden, Kreativität einsetzen und Geld auf den Tisch legen, um zu punkten.

Der Mythos, dass ein Bewerbungsvideo die schriftliche Bewerbung vollständig ersetzt, hält sich hartnäckig. Ist aber eher die Ausnahme. Die kurzen Filmchen dienen als Goodie zu den üblichen Bewerbungsstandards. Denn Lebenslauf und Anschreiben möchten die Personalchefs trotzdem sehen - und in der Personalakte abheften, falls es zu einer Einstellung kommt. Egal wie - mit dem Thema Bewerbungsvorlagen müssen Sie sich immer auseinandersetzen!

Ein Videodreh bedeutet Zusatzarbeit. Und nicht nur für den Bewerber, sondern auch für den Personaler. Videobotschaften zu sichten ist deutlich zeitaufwändiger, als das Querlesen einer Papier- oder Onlinebewerbung. Auch wenn es lustiger sein mag!

Vielleicht sind das auch Gründe, warum sich Bewerbungen per Video in Deutschland noch nicht durchgesetzt haben.


Wann ergänze ich meine Bewerbung durch ein Video?
 

Bewerbungsvideo Stellenanzeige Beispiel 1

Bewerbungsvideo Stellenanzeige Beispiel 2

So, oder so ähnlich fordern Unternehmen, die sich ein innovatives Image verpassen oder eine junge Zielgruppe ansprechen möchten, zum Videodreh auf. Oft wird auf der Firmenwebseite eine App zur Verfügung gestellt, über die das Video erstellt und versendet werden kann, z.B. die App 'talentcube'. 

Die App ist für Bewerber kostenlos – die Nutzungskosten tragen die Unternehmen. Wird das Video im Stellenangebot ausdrücklich empfohlen, ist es angebracht, sich dem Thema Bewerbungsfilm zu öffnen.

Wer aber aus Eigeninitiative ein Bewerbungsfilm drehen möchte, sollte sich einen professionellen Anbieter ins Boot holen. Hier gibt’s Dienstleister, die einen Videodreh speziell für Bewerber anbieten. Die Kosten liegen bei etwa 250 EUR aufwärts. Allerdings sind die Vor- und Nachteile eines Bewerbungsvideos im Vorfeld abzuwägen. Warum? Nicht immer schafft es ein Bewerbungsvideo, die Bewerbung zu verbessern!

Bei einer Bewerbung um einen Standardjob, sei es im Büro, Dienstleistungsbereich oder Handwerk, macht eine Bewerbung mit Videoclip kaum den entscheidenden Unterschied. In Berufen, die Kommunikationsstärke verlangen, wie etwa bei Vertriebsmitarbeitern, kann es sinnvoll sein, lebhaft und in Farbe mit dem vielleicht künftigen Chef zu plaudern.


Bewerbungsvideo Arbeitgeber

 

Die Vorteile des Bewerbungsvideos

Die Vorteile liegen klar auf der Hand! Durch ein Video kann sich eine Bewerberin oder ein Bewerber vielseitiger und authentischer präsentieren. Wer Kommunikationsstärke besitzt, ist in der Lage, auf diese Weise Zusatzpunkte einzusammeln. Überzeugende Gestik und Mimik helfen, die eigene Persönlichkeit über die Bewerbungsmappe hinauszutransportieren.

Vor allem für eine Bewerbung im Kreativbereich bietet ein Bewerbungsvideo eine gute Plattform für Einfallsreichtum, sei es hinsichtlich eines besonderen Drehbuchs, dynamischer Cuts oder treffender Formulierungen.

Die Nachteile des Bewerbungsvideos

Ein hochwertiger Clip ist zeit- und kostenintensiv und gelingt in den seltensten Fällen gleich im ersten Anlauf.

Wer bisher keine Videoerfahrungen hat, wird sich mit einem Dreh schwertun. Schüchterne Menschen, die das Sprechen vor einer Kamera nicht gewohnt sind, kommen schnell verkrampft herüber. Überlegen Sie im Vorfeld gut, für wen ein Video überhaupt infrage kommt. Nicht alle Bewerberinnen und Bewerber sind gleichermaßen dafür geeignet. Schlecht gemachte Bewerbungsvideos können schnell zum Aus-Kriterium werden.

Filmen erfordert einiges an Geschick und Einfallsreichtum.  Es muss ein Drehbuch erstellt, ein passender Drehort gefunden und die Kulissen mit Bedacht gewählt werden. In fünf Minuten ist das nicht gemacht. Und dann muss der Text gelernt werden – Ablesen ist ein Tabu.

Inhalt: Was soll rein ins Bewerbungsvideo?

Sinnvoll ist es, das Video so zu konzipieren, dass es gleich für mehrere Bewerbungen verwendet werden kann. Es bietet sich an, die eigene Motivation überzeugend darzulegen. Üblicherweise werden drei Fragen gestellt und diese beantwortet.
Zum Beispiel: „Warum ich?“
Zum Beispiel: „Welche beruflichen Ziele habe ich?“
Zum Beispiel: „Welche Softskills zeichnen mich aus?“

Videolänge: kurz und stichhaltig

Personaler haben nie lange Zeit! Ideal ist daher eine Länge zwischen 60 und 90 Sekunden.

Kleidung: Was zieh‘ ich denn im Bewerbungsvideo bloß an?

Orientieren Sie sich an der Kleiderwahl für das Vorstellungsgespräch. Im Zweifel eher etwas schicker. Ideal ist, wenn die Kleidung passend zum Hintergrund gewählt wird. Zumindest sollten sich die Farben nicht beißen.

Fazit zum Bewerbungsvideo

Wer kommunikationsstark ist und über ein selbstbewusstes Auftreten verfügt, kann mit einem Bewerbungsvideo einen glänzenden Auftritt hinlegen. Vor allem für kreative Berufe bietet das Video eine Bandbreite an Möglichkeiten, sich besonders zu präsentieren. Es ist allerdings nur als Ergänzung zum Bewerbungsschreiben und Lebenslauf gedacht. Und Achtung: ein schlecht gemachtes Video kann mehr schaden als nützen!

 

Häufige Fragen: FAQ zum Bewerbungsvideo

Was muss in ein Bewerbungsvideo?
Ein Bewerbungsvideo ist kein Ersatz für die schriftlichen Bewerbungsunterlagen, sondern eine aufwändige Ergänzung. Häufig wird das Bewerbungsvideo genutzt, die eigene Motivation überzeugend darzulegen, mit dem Ziel, sich von den Mitbewerbern abzuheben. Dazu stellt sich der Bewerber ein bis drei Fragen, die im Video beantwortet werden. Beispiele für Fragen sind: „Warum ich?“, oder „Welche beruflichen Ziele habe ich?“ oder „Welche beruflichen Erfolge hatte ich bisher?“ Das Video sollte insgesamt kurzgehalten werden.

Was muss man beim Bewerbungsvideo beachten?

Das Bewerbungsvideo muss kurz sein, bei der Sichtung der Unterlagen hat ein Personaler wenig Zeit. Es muss professionell gemacht werden – sonst wird es schnell zum Aus-Kriterium. Wichtig ist, dass der Hintergrund des Videos neutral gehalten wird und keinen Einblick in die Privatsphäre bietet, wie etwa das Wohnzimmer. Der Film sollte ein Thema oder eine bestimmte Frage beantworten, die für den Betrachter von entscheidendem Interesse ist. Es kommt dynamischer herüber, wenn der Bewerber im Stehen spricht und nicht im Sitzen. Ein direkter Blick in die Kamera baut eine Beziehung zum Betrachter auf. Es empfiehlt sich, eine deutliche Sprechweise einzuüben, die aber nicht künstlich wirken darf. Zum Schluss ist es sinnvoll, das Video in einem gängigen Dateiformat abzuspeichern und auf eine versendbare Größe zu komprimieren. Alternativ kann das Video auf einer passenden Plattform hochgeladen werden und lediglich der Zugangslink wird versendet.

Für wen kommt eine Videobewerbung infrage?
Grundsätzlich kann jeder seine schriftlichen Bewerbungsunterlagen durch ein kurzes Video von maximal 2 Minuten ergänzen. Sinnvoll ist es, wenn das Bewerbungsvideo richtig professionell gemacht ist und der Bewerber überzeugend auftritt. Richtig viel Potenzial bietet ein Bewerbungsvideo bei Bewerbern, die beruflich viel Kundenkontakt haben und ein überzeugendes Auftreten brauchen. Hier bietet ein Bewerbungsvideo klare Vorteile gegenüber den Mitbewerbern. Auch in kreativen Berufen kann ein Bewerbungsvideo klare Akzente setzen und eine erste Arbeitsprobe darstellen.

Im Bewerbungsvideo besser sitzen oder stehen?
In erster Linie muss jeder für sich beantworten, in welcher Position er oder sie sich am wohlsten fühlt. Ein Video im Stehen wirkt dynamischer und es ist einfacher, mit Gesten und Körpersprache dem Gesagten Ausdruck zu verleihen. Wer im Film sitzt, muss sich in jedem Fall Gedanken um eine passende Sitzgelegenheit machen und gibt dadurch schon wieder Privatsphäre preis.



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Sabine Ratermann