Die Anrede im Bewerbungsschreiben:
Tipps, um Fettnäpfchen zu vermeiden
Ansprechpartner direkt ansprechen
Nachfragen – aber wie?
Wie kreativ darf eine Briefanrede im Bewerbungsschreiben sein?
Fehlerquelle bei Titel im Namen
Reihenfolge bei mehreren Ansprechpartnern
Satzzeichen in der Anrede
Das „Du“ in der Anrede
Gehört auch der Vorname in die Anrede, wenn er bekannt ist?
Häufige Fragen: FAQ zur Anrede im Bewerbungsschreiben
Ansprechpartner direkt ansprechen
"Sehr geehrte Damen und Herren"
Darum ist die allgemeine Formulierung für eine Bewerbung ungeeignet
Die Formulierung klingt zu distanziert.
Zu allgemein -es wird keine Nähe zum Leser aufgebaut.
Es besteht das Risiko, dass die Bewerbung nicht auf dem richtigen
Schreibtisch landet. Es könnte unterstellt werden, dem Bewerber macht es zu viel Mühe,
den Namen zu erfragen. Es könnte unterstellt werden, der Bewerber hat sich nicht genug mit
dem Unternehmen auseinandergesetzt.


Oft wird kein Ansprechpartner in einer Anzeige angegeben, um zu testen, wer bereit ist, sich die entsprechende Mühe zu machen oder Eigeninitiative zu ergreifen. Gezieltes Nachfragen lohnt sich auf jeden Fall, um Pluspunkte einzusammeln. Das fadenscheinige Argument, wenn kein Name angegeben ist, es gäbe mehrere Ansprechpartner oder es wäre eine allgemeine Anrede gewünscht, lasse ich nicht gelten. Besonders bei Initiativbewerbungen ist die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner besonders wichtig.
Nachfragen – aber wie?
Sinnvoll ist es, sich den erfragten Namen gleich buchstabieren zu lassen, denn die individuelle Anrede im Anschreiben leidet, wenn der Namen fehlerhaft geschrieben wird. Aber Achtung! Wer im Unternehmen anruft, in dem er sich bewerben möchte, muss damit rechnen, dass das Telefonat schnell zum Telefoninterview werden kann, wenn der Anruf direkt zum Personalentscheider durchgestellt wird. Also bitte nicht gänzlich unvorbereitet zum Hörer greifen.
Wer sich seiner Sache noch unsicher ist, kann den Namen per E-Mail erfragen. Das geht ohne weiteres. Nachteil: So wird unter Umständen die Chance vertan, bereits vor Absenden der schriftlichen Bewerbung einen wertvollen persönlichen Kontakt herzustellen, der einen hilfreichen Wiedererkennungswert darstellt. Nichts ist so wertvoll, wie ein positiv verlaufendes Gespräch auf der gleichen Wellenlänge!
Wie kreativ darf eine Briefanrede im Bewerbungsschreiben sein?
Wenn der Adressat der Bewerbung persönlich bekannt ist und gut eingeschätzt werden kann, sieht die Sache schon anders aus. Grundsätzlich rate ich dazu, die Anrede eher klassisch und nicht zu vertraut zu halten, denn gerade Bewerbungsanschreiben gehen oft durch mehrere Hände. Gab es bereits diversen Schriftverkehr und Ton und Anrede des Personalers waren locker, so darf man gerne auf den legeren Stil eingehen. Umgangssprache wie „Hey“ bleibt aber weiterhin tabu.
Fehlerquelle bei Titel im Namen
Titel der Anrede
Sehr geehrter Herr Professor Mauss,
Sehr geehrte Frau Professorin Mauss,
Sehr geehrter Herr Dr. Mauss,
Sehr geehrte Frau Dr. Mauss,
Besonderheit: Professor/in wird in der Briefanrede immer ausgeschrieben und niemals abgekürzt. Doktor/in wird in der Briefanrede immer abgekürzt und niemals ausgeschrieben.
Beachte: Für eine Person, die mehr als einen Titel trägt, wird nur der höchste Titel in der Anrede benutzt. Auch bei mehreren Doktortiteln wird lediglich einer aufgezählt. (Achtung: Bei der Anschrift auf dem Briefumschlag oder in der Briefadresse werden dagegen alle Titel aufgezählt!)
Reihenfolge bei mehreren Ansprechpartnern
Das gilt auch dann, wenn eine Frau mit dabei ist, die so an die zweite Stelle rückt. Sind alle Ansprechpartner auf Augenhöhe, wird aus Höflichkeitsgründen zuerst die Frau genannt. Sind zum Beispiel drei gleichgestellte Herren anzusprechen, könnte eine alphabetische Reihenfolge gewählt werden.
Die richtige Reihenfolge bei der Anrede
Sehr geehrter Herr Direktor Mauss,
sehr geehrter Herr Dr. Katz,
Sehr geehrter Herr Direktor Mauss,
sehr geehrter Herr Dr. Katz, Sehr geehrte Frau Dr. Hund,
sehr geehrter Herr Dr. Vogel,
Beachte: Bei zwei Ansprechpartnern kann die Anrede wahlweise nebeneinander oder untereinander erfolgen. Bei mehr als zwei Ansprechpartnern empfiehlt sich die Darstellung untereinander.
Achtung: Bei Aufzählungen wird das zweite und jedes weitere „sehr“
klein geschrieben, da es nach dem Komma steht.
Satzzeichen in der Anrede
In Bewerbungsschreiben haben Ausrufezeichen grundsätzlich nichts zu suchen. Auch nicht am Ende der Anrede. Ein Ausrufezeichen in der Anrede eines Bewerbungsanschreibens wirkt aufdringlich und gilt als Fauxpas.
Das „Du“ in der Anrede
Damit wollen Unternehmen erreichen, als innovativ und einen Schritt voraus zu gelten. Oder es steht als Indiz, dass der Job nicht besonders gut bezahlt wird – haha. Trotz der Du-Vorgabe im Inserat sollte in einem Bewerbungsschreiben stets das neutrale „Sie“ verwendet werden, alles andere wirkt respektlos.
Spätestens nach den ersten Rückmeldungen auf die Bewerbung in Du-Form wird klar, wie hier der Hase läuft. Unterschreibt der Personalreferent nur mit seinem Vornamen und gibt das „Du“ vor, würde es als Arroganz ausgelegt, wenn der lockere Umgang des Unternehmens nicht aufgegriffen wird. Bei manchen, vor allem jungen Unternehmen, duzt jeder jeden, auch den Chef. Hier sollte man sich selbstverständlich in die Gepflogenheiten einfügen.
Gehört auch der Vorname in die Anrede, wenn er bekannt ist?


Anredealternativen
Hier einige alternative Formulierungen allerdings nur unter Vorbehalt
Guten Tag, Herr Mauss, - mögliche Variante
Guten Tag Herr Mauss, - mögliche Variante
Hallo Herr Mauss, - besser nicht, zu respektlos
Hallo, lieber Herr Mauss, - besser nicht , zu vertraulich
Lieber Herr Mauss, - besser nicht, zu aufdringlich
Sehr verehrter Herr Mauss, - besser nicht, zu altbacken
Guten Tag, sehr geehrter Herr Mauss, - besser nicht, zu umständlich
Werter Herr Mauss, - besser nicht, zu antiquiert
Anmerkung: Der Duden setzt nach „Guten Tag“ ein Komma, nach der DIN 5008 Vorschrift für Geschäftsbriefe kann das Komma nach „Guten Tag“ auch entfallen. Somit sind wohl beide Schreibweisen nicht zu beanstanden.
Für meinen Geschmack ist die Schreibweise ohne Komma nach „Guten Tag“ etwas moderner.
Häufige Fragen: FAQ zur Anrede im Bewerbungsschreiben
Welche Anrede im Bewerbungsschreiben ist richtig?
In der Bewerbung ist eine persönliche Anrede wichtig, um direkt eine persönliche Beziehung zum Leser oder zur Leserin aufzubauen. Die klassische Anrede lautet „Sehr geehrte Frau Mauss,“ oder „Sehr geehrter Herr Hund“. Wem das zu antiquiert klingt, kann alternativ die Anrede „Guten Tag Frau Mauss“ verwenden. Die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren,“ ist zwar nicht falsch, sollte aber aus genannten Gründen in einem Bewerbungsanschreiben nur verwendet werden, wenn der Name des Verantwortlichen nicht ermittelt werden kann.
Welche Anrede in der Bewerbung, wenn kein Ansprechpartner bekannt ist?
Wenn kein direkter Ansprechpartner für die Bewerbung bekannt ist, kann die allgemein übliche Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ im Anschreiben verwendet werden.
Welche Anrede ist bei einer Online Bewerbung richtig?
In einer Online Bewerbung gelten die gleichen Anrede-Regeln wie für eine normale Bewerbung. Am häufigsten wird die Anrede „Sehr geehrte Frau XY“ oder „Sehr geehrter Herr XY“ verwendet. Auch die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ kann verwendet werden, ist für eine Bewerbung aber nicht optimal, da die persönliche Anrede mit Namen besser geeignet ist.
Welche Titel gehören in die Anrede einer Bewerbung?
Trägt der Ansprechpartner oder Personalentscheider einen Titel, wird der Titel in der Briefanrede genannt. Der Titel wird unmittelbar vor dem Namen eingefügt. Beispiel: „Sehr geehrte Frau Dr. Baum“. Bei einer Person, die mehr als einen Titel trägt, wird nur der höchste Titel in der Anrede verwendet. Hat eine Person gleich mehrere Doktortitel, wird in der Anrede nur ein Doktortitel verwendet. Dabei ist zu beachten, dass der Titel „Professor“ immer ausgeschrieben wird. Der Doktortitel wird dagegen immer abgekürzt (Dr.).