Online-Bewerbung:

Bewerbung mit Bewerbungsformularen

 

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Online-Bewerbung und einer E-Mail-Bewerbung

Eine E-Mail-Bewerbung ist eine ganz normale schriftliche Bewerbung, die nicht per Post, sondern per E-Mail versendet wird. Dazu werden Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben sowie alle relevanten Zeugnisse und Arbeitszeugnisse per E-Mail verschickt. Die Bewerbung wird als Anhang im PDF-Format zusammengefasst, damit der Leser alles mit nur einem Klick öffnen kann.

 Bei einer Online-Bewerbung werden die Bewerberdaten anhand eines Online-Formulars, das auf den Karriereseiten der Unternehmen dargestellt wird, abgefragt. Hier durchlaufen die Bewerber den vorgegebenen Fragenkatalog und erfassen auf diese Weise Ihre Bewerbung. Je nachdem, wie das Portal aufgebaut ist, besteht auch die Möglichkeit, dort einen Lebenslauf, ein Anschreiben oder weitere Anhänge hochzuladen.


Unterschiede zwischen Online-Bewerbung und E-Mail-Bewerbung

 

 

 

Die Vorteile von Online-Bewerbungen

Das Ausfüllen von einem Online-Bewerbungsformular geht in der Regel sehr schnell, da Sie Ihre Bewerbung nicht selbst aufbauen müssen, sondern Schritt für Schritt durch das Formular geführt werden. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass alles für den Job Relevante abgefragt und nichts vergessen wird.

Zeugnisse und Arbeitszeugnisse können bei Bedarf hochgeladen werden. Häufig gibt es nach erfolgreichem Hochladen direkt eine Eingangsbestätigung. Wenn die Online-Bewerbung mit einem Profil verknüpft wurde, können Sie sogar oft den aktuellen Status der Bewerbung checken.

Durch das Ausfüllen der Bewerbungsformulare sind die Unternehmen schnell in der Lage, die Bewerberdaten auszulesen und auszuwerten. Da jeder Bewerber die gleichen Fragen beantwortet, ist es für die Unternehmen leichter, die Daten zu vergleichen und die besten Bewerbungskandidaten für die eigenen Vorgaben zu finden.

Eine Rücksendung oder Vernichtung der Bewerbungen entfällt.

Die Nachteile von Online-Bewerbungen

Wer seinen Lebenslauf schon fertig in der Schublade hat, muss bei einer Online-Bewerbung unter Umständen alles nochmal mühsam abtippen. Das schreckt manchmal gute Bewerber ab.

Manche Karriereseiten sind unübersichtlich und ein Bewerber muss sich erst einmal darauf zurechtfinden. Das kann eine Hürde darstellen.

Nicht jede Formulareingabe ist ausgereift. Wenn kurz vor dem Abschicken der Daten eine Fehlermeldung auftaucht und alles Eingetippte weg ist, kommt Freude auf.

Online-Bewerbungen bieten leider kaum einen Spielraum, um Ihre persönlichen Stärken und Erfolge in Szene zu setzen. Für Bewerbungsstrategien ist wenig Platz, weil die Formularfelder den genauen Kontext vorgeben. Individualität und Besonderheiten gehen schnell verloren, da alle Themen und Punkte abgefragt werden. Für einen glänzend formulierten Einleitungssatz oder einen fulminanten Schlusssatz ist oft nicht der Platz.

Und: Die Auswertungen der Formular-Bewerbungen erfolgen elektronisch. Per Software werden die Bewerber verglichen und aussortiert. Unpersönliche Komponenten, wie ein überdurchschnittlicher Notendurchschnitt, rücken in den Vordergrund. Dabei hat jedes Unternehmen seine eigenen Standards, die sich nicht verallgemeinern lassen.

Die Eingabe der Informationen erfolgt über Eingabefelder. Dort geben Sie Ihre persönlichen Daten, wie Ausbildung, Ihre Studiengänge oder Ihren beruflichen Werdegang ein. Damit Ihre Bewerbung nicht als unvollständig gilt, sollten Sie alle Formularfelder vollständig ausfüllen. Gibt es Unklarheiten, auf welche Antwort das Feld abzielt, sollten Sie unbedingt Rücksprache mit dem Unternehmen halten und nachfragen. Fehlende oder unvollständige Informationen können schnell zum Aus-Kriterium werden.

Das Bewerbungsanschreiben bleibt weiterhin individuell, in gleicher Weise wie das klassische Anschreiben. Es sollte eine DIN A4-Seite nicht überschreiten – und wird, wenn möglich, mit der eingescannten Unterschrift versehen. In manchen Bewerbungsformularen ist keine Möglichkeit vorgesehen, ein Anschreiben hochzuladen. Stattdessen sind Freitextfelder vorhanden, in die Sie Ihren Anschreibentext einfügen können. Nicht immer bieten diese vorbereiteten Felder ausreichend Platz, sodass Sie sich auf die wesentlichen Fakten fokussieren müssen. Das ist die Königsklasse beim Bewerbungsschreiben: Fasse dich kurz und sei trotzdem informativ! Leider bekommt das nicht jeder hin.

Nicht immer funktioniert die Übertragung der Daten reibungslos. Schließen Sie erst die Bewerbungsseite, wenn die Eingangsbestätigung vorliegt. Fehlt die Bestätigung, fragen Sie einige Tage nach der Absendung im Unternehmen nach, um sicher zu gehen, dass die Bewerbung angekommen ist.

Weitere Besonderheiten einer Online-Bewerbung

Da diese Bewerbungstexte maschinell gelesen und verarbeitet werden, ist es sinnvoll, möglichst wichtige Schlüsselworte zu verwenden, nach denen die Software suchen könnte. Anhaltspunkte dafür finden Sie im Stellenangebot, insbesondere beachten Sie die aufgezählten Musskriterien.

Damit der Text in Freitextfeldern übersichtlich bleibt, fügen Sie kleine Absätze und Zeilenumbrüche ein, wenn dafür der Platz ausreicht. In Freitextfeldern schleichen sich bei der Texteingabe schnell Tippfehler ein. Es empfiehlt sich daher, den Text vorab in Word zu verfassen und eine Rechtschreibprüfung zu machen. Copy und Paste erledigt den Rest.

Wenn es keine Möglichkeit gibt, Ihre erfassten Daten im Nachgang auszudrucken, sollten Sie von jedem Text einen Screenshot machen. So haben Sie die Möglichkeit, sich später aufs Vorstellungsgespräch besser vorzubereiten oder den Text als Ausdruck im Gespräch mitzunehmen.

Wenn Sie im Formular Ihre Anhänge hochladen, geben Sie den Dateien einen sinnvollen Dateinamen. Es sollte Ihr Vor- und Zuname enthalten sein und eine Information über den Inhalt, z.B. Max_Gieselmamm_Lebenslauf.

Beachten Sie die vorgegebene Dateigröße, wenn Sie Ihre Unterlagen hochladen.


Datenschutz bei der Online-Bewerbung

Die Online-Bewerbung hat Ihre Tücken. Bewerberdaten sind sehr persönlicher Natur, nichts mit dem Sie selbst im Freundeskreis hausieren gehen. Unklar ist, inwieweit die Online-Formulare auf den Karriereseiten DSGVO-konform und sicher sind.

Wenn alles richtig läuft, werden die Daten und hochgeladenen Anhänge im Browser verschlüsselt und sicher übertragen. Zugriff auf Ihre sensiblen Daten haben nur Mitarbeiter der Personalabteilung oder Ihr künftiger Vorgesetzter. Sollten Ihre Daten nach der Bewerbungsphase in einen Datenpool übernommen werden, muss vorher ausdrücklich um Ihre Zustimmung gebeten werden.

Bei Stellenangeboten auf Karriereseiten der Unternehmen ist es eher unwahrscheinlich, dass mit Ihren Bewerberdaten schludrig umgegangen wird. Schließlich haben die Unternehmen selbst Interesse am Datenschutz Ihrer künftigen Mitarbeiter und achten auf Bewerberrechte.

Bei Online-Bewerbungen auf Jobbörsen oder Bewerbungsportalen ist es schwierig mit dem Datenschutz. Niemand kann nachvollziehen, wo Ihre sensiblen Daten hinwandern und wer Einsicht erhält. Sie sollten in jedem Fall auch einen Blick ins Kleingedruckte werfen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Daten zu Marketingzwecken verkauft werden, ist besonders hoch!


CV-Parsing in der Online-Bewerbung

Ein CV-Parser ist ein Analysetool, das es den Unternehmen ermöglicht, komplette Bewerbungsunterlagen maschinell auszulesen. Damit werden relevante Informationen aus den Bewerbungsunterlagen herausgefiltert und effizient verarbeitet. Ziel ist es, die standardisierten und strukturierten Bewerberdaten in eine Datenbank einzuspielen und vergleichbar zu machen.

Aufgrund der Vergleichbarkeit ist es einfacher, die geeigneten Kandidaten zu erkennen. Eine Künstliche Intelligenz (KI) ist der CV-Parser allerdings nicht, denn das Tool lernt mit der Zeit nicht dazu. Mithilfe des CV-Parsers findet eine semantische Lebenslauf-Analyse statt, die lineare Entscheidungen treffen kann. In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) können Bewerber nach vorgegebenen Auswahlkriterien schnell gefunden oder aussortiert werden.

Vielmehr findet eine semantische Lebenslauf-Analyse statt, die anhand linearer Algorihtmen nach dem Wenn-Dann-Prinzip arbeitet. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Tool aufgrund der Vorgaben die Bewerber mit vielen Rechtschreibfehlern automatisch aussortiert.

Im zweiten Schritt kann daher die durch den CV-Parser aufgebaute Datenbank anhand einer KI, die dynamische Prozesse beherrscht, herausfinden, wer der geeignetste Kandidat ist.


Das CV-Parser-Tool ist in der Lage, die Daten sowohl aus freitextlichen Unterlagen als auch aus tabellarischen Aufstellungen zu extrahieren. Die gewonnenen Informationen geben nicht nur Auskunft über die persönlichen Daten, sondern auch über Ausbildung, Berufserfahrung oder Fachkenntnisse. Ein anderes Wort, aber mit gleicher Bedeutung lautet „Resume Parsing“.

 


Vorteile des CV-Parsings in der Online-Bewerbung


        -   Unternehmen können schneller auf die Bewerbungen reagieren
       -    Mehrsprachenfähigkeit
       -    Verarbeitung kompletter Bewerbungsmappen einschließlich E-Mails
       -   Datenschutz wird meist auf Unternehmensseiten beachtet
       -   Teilweise ist der Bearbeitungsstand ersichtlich


 


Nachteile des CV-Parsings in der Online-Bewerbung


           -   die Menschlichkeit geht verloren, niemand drückt mehr ein Auge zu
          -   individuelles Design wird bedeutungslos
           -   Rechtschreibfehler und Grammatikfehler rücken noch mehr in
                        den Vordergrund
           -   Lücken im Lebenslauf werden immer aufgedeckt
           -   Abkürzungen und Sonderzeichen werden teilweise falsch gelesen
           -   Grafische Abbildungen können oft nicht gelesen werden
           -   Datenschutz wird auf Karriereseiten und Jobbörsen oft nicht
                        beachtet
– die sensiblen Bewerberdaten werden zu
                        Marketingzwecken verkauft

 

Wichtige Tipps zum CV-Parsing in der Online-Bewerbung


       Verwenden Sie nur zweispaltige Lebensläufe und verzichten Sie auf
                    ungewöhnliche Designs

       Verwenden Sie keine Abkürzungen, insbesondere nicht bei Fachbegriffen

       Verzichten Sie auf Sonderzeichen und verwenden stattdessen Klartext
                   
(€/Euro oder Fa./Firma)

       Verzichten Sie darauf, Ihre Sprachkenntnisse oder EDV-Kenntnisse
                     grafisch darzustellen

      Nutzen Sie gängige Textverarbeitungsprogramme, z.B. Word

      Benennen Sie Ihre Kenntnisse korrekt, orientieren Sie sich am Wording
                   im Stellenangebot

       Fassen Sie keine Zeiträume bei Ihrem beruflichen Werdegang zusammen,
                    sondern zählen Sie alles einzeln auf (auch bei Tätigkeiten innerhalb eines
                   Arbeitgebers)


Die Bewerberdatenbank

Statt sich überall zu bewerben, können Sie alternativ Ihre Bewerbung in eine Bewerberdatenbank einpflegen und sich auf diese Weise finden lassen. Klingt auf den ersten Blick super – hat aber auch seine Tücken. Fakt ist, dass durch Mangel an Fachkräften immer mehr Unternehmen dazu übergehen, selbst aktiv nach geeigneten Arbeitnehmern Ausschau zu halten. Unter anderem auch auf den Bewerberdatenbanken.

Nach der Registrierung können Sie Ihr Bewerberprofil einrichten. Dazu müssen Sie Ihren Lebenslauf hochladen, und alle Skills darlegen, die für Ihre Position relevant sind. Je aussagekräftiger Sie Ihr Profil gestalten, desto größer sind die Jobchancen. In diesem Bewerberpool können Sie von interessierten Arbeitgebern gefunden und angesprochen werden (Active Sourcing oder E-Recruiting).

Datenschutz bei Bewerberdatenbanken

Vor allem kostenlose Bewerberdatenbanken sind mit Vorsicht zu genießen! Eines muss Ihnen klar sein – Ziel der Anbieter ist nicht etwa, den Bewerbern hilfreich unter die Arme zu greifen, sondern Ihre Bewerberdaten stellen eine wertvolle Ressource für Adresshändler dar! Es ist ein Traum - denn niemand gibt in einer Bewerbung Fake-Adressen oder -Telefonnummern an. Deshalb ist das Datensammeln über das Thema „Bewerbung“ so wertvoll.

Was gibt es Besseres, als Bewerbern eine Plattform anzubieten, wo freiwillig die begehrten Daten hochladen werden? Ihre Kontaktdaten mit Angaben zum Bildungsniveau, Branche und Familienstand können für Marketingzwecke einfach perfekt verwertet werden. In jedem Fall lohnt sich ein Blick in die Datenschutzbestimmungen der Betreiberseiten, wie es mit dem Datenschutz dort aussieht.

Wenn die Datenschutzbestimmungen nicht in deutscher Sprache verfasst sind und im Kleingedruckten steht, dass sie Daten auch außerhalb Europas verarbeitet werden, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken angehen. Aber auch sonst müssen Sie damit rechnen, dass Ihre Daten für Marketingzwecke benutzt werden – der Markt will gefüttert werden.

Übrigens: Die hochgepriesene DSGVO hilft leider bei dem Thema auch nicht weiter.

 


Vorteile der Bewerbung über eine Bewerberdatenbank


      -   Nur einmalige Erstellung der Bewerbungsunterlagen
      -   Zugriff auf den verdeckten Stellenmarkt (Jobs, die nicht
                 offen ausgeschrieben werden)
      -   Gute Möglichkeit, um den eigenen Marktwert zu testen
      -   Kontakt zu Unternehmen, die Sie sonst nie beachtet hätten
      -   Sie entscheiden, welche Anfrage für Sie Potenzial hat


 


Nachteile der Bewerbung über eine Bewerberdatenbank


           -   aktueller Arbeitgeber kann Sie unter Umständen dort identifizieren
           -   die Jobsuche kann nicht aktiv beeinflusst werden
           -   Zeitaufwand durch regelmäßige Aktualisierung des Profils
           -   bei branchenspezifischen Bewerberdatenbanken ggf. mit Kosten
                        verbunden

 

Fazit

Eine Online-Bewerbung unterscheidet sich von der E-Mail-Bewerbung in erster Linie durch die Erfassung über Formular- oder Freitextfelder. Es gibt aber auch häufig die Möglichkeit, auf den Karriereseiten einen fertigen Lebenslauf oder Anschreiben hochzuladen. Da die Online-Bewerbungen immer über sogenannte CV-Parser (Bewerbungs-Analyse-Tool) ausgelesen werden, ist es wichtig, bei der Erstellung darauf zu achten, dass die maschinelle Lesbarkeit erfüllt ist. Eine andere Möglichkeit ist die Bewerbung über Bewerberdatenbanken. Hier wird einmalig ein Bewerberprofil erstellt und interessierte Arbeitgeber können Sie dort finden und Sie ansprechen.


Häufige Fragen: FAQ zur Online-Bewerbung

Ist eine Unterschrift bei einer Online-Bewerbung notwendig?
Eine eingescannte Originalunterschrift ist nicht notwendig, der mit Ihrer Tastatur getippte Name ist ausreichend. Verwenden Sie aber auf jeden Fall Ihren vollständigen Namen (Vor- und Zuname).

Unterschied E-Mail-Bewerbung und Online-Bewerbung?
Die E-Mail-Bewerbung wird per Mail verschickt, die Online-Bewerbung wird häufig auf Karriereseiten in Formularfeldern abgefragt und eingegeben. Bestimmte Felder ermöglichen den Upload bewerbungsrelevanter Unterlagen.


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Sabine Ratermann