Hände weg vom Bewerbungsgenerator!

Datenverkauf

Achtung: Gratis Bewerbungsgeneratoren greifen die persönlichen Daten zu Marketingzwecken ab

 

Falle Bewerbungsgenerator



Die Antwort liegt auf der Hand – es geht natürlich nur ums Geldverdienen! Dagegen ist zunächst auch gar nichts einzuwenden. Aber wie funktioniert das, wenn die Dienstleistung kostenlos ist?

Datenverkauf ist inzwischen ein lukratives Geschäft – und wird nicht nur von Facebook, WhatsApp und Co. mit großen Gewinnspannen betrieben. Datensammler sind quasi die Goldsucher des 21. Jahrhunderts - und die Daten aus Bewerbungen bieten kaum zu überbietendes Potenzial! Von daher ist ein Bewerbungsgenerator, der haufenweise persönliche Daten abfragt, der reinste Goldesel! Vorsicht ist übrigens ebenfalls bei Gratis- oder ehrenamtlichen Checkangeboten ein guter Ratgeber. Wer unentgeltlich checkt (ein seriöser Check ist mindestens mit zwei Stunden Arbeitsaufwand verbunden) macht dies nicht aus Nächstenliebe!

 

 

Das schmutzige Geschäft mit einem Bewerbungsgenerator

Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben enthalten jede Menge sensible Daten, die sich perfekt verkaufen lassen. Das fängt bei den persönlichen Kontaktdaten an, geht über Noten und andere Leistungsbeurteilungen bis hin zu Auskünften übers Gehalt. Nicht einmal im engeren Freundeskreis werden diese Daten offen und ungeniert herumgezeigt. Was in einer Bewerbung steht, ist zu privat. Auch der Gesetzgeber schützt die Bewerberdaten per Gesetz. Es gibt für Firmen, die eine Stelle besetzen möchten, Verschwiegenheitspflichten. Eingehende Bewerbungsunterlagen, die indiskret behandelt werden, sind einklagbar.

Im anonymen Netz haben Bewerberinnen und Bewerber erstaunlicherweise wenig Sorgen um ihre sensiblen Daten – sonst würde das System nicht funktionieren. Was Sie Ihrem Nachbarn nie freiwillig zeigen würden, wird im Internet ohne Zögern ausposaunt. Bereitwillig werden Interna in die Benutzeroberfläche oder Vorlage eingetippt und den aufpoppenden Datenschutzbestimmungen mit Klick ohne Blick zugestimmt. Hauptsache das leidige Thema "Bewerbung schreiben" wird schnell und unkompliziert abgehandelt und Bewerbungsvorlagen zur Verfügung gestellt.


Die Macher freut es! Denn die eingesammelten Daten sind bares Geld wert und  werden hundertfach verkauft. Vermutlich verschwinden die vertraulichen Daten nie wieder aus den Datenpools. Und es ist kaum mehr nachvollziehbar, in welchen dunklen Kanälen sie landen.

Das Perfide an der Sache ist, dass die Daten, die ein Bewerber eingibt, echt sind. Damit unterscheiden sie sich stark von den weit verbreiteten Fake-Profilen, die im Internet umhergeistern. Denn in der Regel wird bei einer Bewerbung nicht oder wenig geflunkert.

Damit es sich richtig lohnt, werden mit den Lebenslaufgeneratoren zum Teil Informationen abgefragt, die im modernen Lebenslauf nichts verloren haben - wie die Kinderanzahl oder der Familienstand. Diese Fakten nutzen ausschließlich den Datenkäufern.

Der Drang, in wenigen Minuten einen Lebenslauf zu erstellen, ohne sich um ein Layout zu kümmern, ist verlockend und erleichtert die Jobsuche. Schließlich ist es mühsam, sich neu zu bewerben -vor allem beim Anschreiben kommen viele Bewerber ins Trudeln.

 

Wer sammelt die Daten mit einem Bewerbungsgenerator ein?

Die Betreiber der Bewerbungsgeneratoren sind nicht die einzigen, die Ihre Daten verschachern. Auch bei Jobbörsen und Karriereportalen, die Ihren fertigen Lebenslauf per Upload an Arbeitgeber weiterleiten, sollten Sie einen Blick ins Kleingedruckte werfen. Das gilt teilweise für Bewerbungs-Websites, die ihre Leistungen kostenlos anbieten. Es gilt hinzuschauen, auf welches Pferd man sich bei der Jobsuche setzt. Es wie bei Aschenputtel, die Schlechten werden aussortiert, die Guten bleiben übrig.

Wer kauft die Daten aus dem Bewerbungsgenerator?

Käufer für den personenbezogenen Adresshandel sind in erster Linie Listbroker, die hier den schwunghaften Datenhandel betreiben. Zu ihren Kunden zählen Firmen, die sich ein besseres Bild vom Kaufverhalten der Verbraucher machen, um im Nachgang gezielt Werbung für die Wunschzielgruppe zu versenden. Zwischen 5,00 EUR bis 20,00 EUR und mehr liegt der Marktwert für ein authentisches Datenprofil. Deshalb sind die E-Mail-Adressen von bestimmten Berufs- oder Bildungsgruppen in jedem Fall ihr Geld wert – teilweise wird der Zugang zu den personenbezogenen Daten im Monatsabo verkauft. Ein Abo für den Zugriff auf den Datenpool gibt’s für ca. 1.000 EUR aufwärts - und das Geschäft brummt!

Bewerbungsgenerator: Der wichtige Blick in die Datenschutzbestimmungen

Wenn Sie sich für die Arbeit mit einem Lebenslaufgenerator entscheiden, lohnt sich auf alle Fälle, vorab einen Blick in die Datenschutzbestimmungen der entsprechenden Website zu werfen. Informieren Sie sich gründlich, wofür Ihre Daten genutzt werden, denn die Macher geben sich in den Datenschutzbestimmungen alle Mühe, die tatsächliche Nutzung, in belanglosen Formulierungen zu bagatellisieren.

Dort stehen Wortlaute, wie: „Wir teilen die Informationen, die wir von Bewerbern erhalten, mit anderen Unternehmen, die unsere Dienstleistungen kaufen!“ Oder: „Wir reichern Ihren Datensatz durch eigene Beobachtungen an, jedoch nur in Hinblick auf vermutete Interessen.“
Oder: „Die Verarbeitung der Personendaten erfolgt zu Direktmarketingzwecken und der Pflege von Kundenbeziehungen.“ Oder: „Wir verwenden Ihre Daten zur Geschäftsanbahnung, sowie zur Stärkung der Kundenbeziehungen.“

   TIPP
          Wenn Sie fertig formatierte Bewerbungsvorlagen
         
nutzen, achten Sie darauf, dass Sie
          die Vorlagen erst downloaden und vor dem Ausfüllen
         
auf Ihrem Rechner abspeichern.

          So wird gewährleistet, dass niemand Zugriff auf Ihre
          persönlichen Daten hat!

 
Spätestens nach Inkrafttreten der neuen DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) im Mai 2018 gelten für die Verarbeitung personenbezogener Daten strengere Richtlinien.
Aber Achtung: Nachweisen muss der Datensammler nicht nur, dass der Betroffene seine Einwilligung gegeben hat, sondern, dass er hinreichend darüber informiert wurde, was mit seinen Daten passiert. Ob das in allen Fällen erfüllt ist, bleibt dahingestellt.

Tatsächlich wurde die neue DSGVO mit guten Absichten novelliert, mit dem Ziel, besseren und einheitlicheren Datenschutz zu gewährleisten. Jedoch überprüft, ob sich alle daranhalten, wird bisher kaum. Folge: Wo keine Richter, da kein Kläger.

Impressum unter die Lupe nehmen vor der Nutzung eines Generators

Es empfiehlt sich, einen Blick ins Impressum zu werfen. Nach der Dienstleitungs-Informationspflichten-Verordnung aus dem Jahr 2010 ist bei Online-Veröffentlichungen ein Impressum zu führen. Kein, oder ein unvollständiges Impressum, gibt ein schlechtes Bild ab. Die Angaben einer erreichbaren Telefonnummer, am besten im Inland, gibt einen ersten Hinweis, ob die Macher der Website identifizierbar sind. Eine postalische Adresse (keine Postfachadresse) und eine E-Mail-Adresse, die der URL der Web-Site entspricht (keine E-Mail-Adresse eines gängigen E-Mail-Providers) sind weitere Indizien. An diese Vorschriften halten sich viele Webseiten im Bewerbungsbereich nicht.

Welche Qualität haben Texte eines Bewerbungsgenerators?

Bleibt die Frage, welche Qualität hat eine kostenlose Bewerbung, die ein Generator erstellt, überhaupt? Inwieweit eine mit Generator erstellte Bewerbung individuell ist und sich von der Masse abhebt, bleibt dahingestellt. Wer in der Lage ist, gut zu formulieren, sollte in jedem Fall seinen Text selbst verfassen. Kein Personaler steht auf Einheitsbrei in seinem Bewerbungsstapel. Und es ist anzunehmen, dass die Generatoren überwiegend mit Standardtexten und Textkonserven arbeiten. Anders ist das nicht machbar. Das steht im Widerspruch zur Aussage, dass eine Bewerbung Erfolg hat, wenn sie individuell verfasst wird.

Wer sich ohne solche Hilfsmittel schwertut, für den ist der Generator eine Option. Allerdings muss in Kauf genommen werden, dass zwar nicht mit Geld sondern mit persönlichen Daten bezahlt wird!

Fazit zum Bewerbungsgenerator

Auch kostenlose Bewerbungsvorlagen und Bewerbungshilfen im Netz sind nicht kostenlos. Sie bezahlen unter Umständen mit Ihren persönlichen Daten. Daher ist es sinnvoll, vorab zu recherchieren, was mit Ihren Bewerbungsdaten passiert. Natürlich gibt es seriöse Anbieter*innen, die Ihre Daten nicht nutzen – in der Regel sind das kostenpflichtige Dienstleistungen. Kostenlose Bewerbungshilfen sind in den allermeisten Fällen nicht selbstlos und verfolgen eigene Interessen. Es lohnt sich für Bewerbungsschreiber, genau hinzusehen, wem Sie Ihre Daten anvertrauen. Bevor Sie Ihre Daten in einen Bewerbungsgenerator eingeben, werfen Sie einen genauen Blick auf das entsprechende Portal, bevor Sie einen Account anlegen.

Die peopleatventure.de Bewerbungsvorlagen bearbeiten Sie nach dem Download auf Ihrem eigenen Rechner. Wir haben keinerlei Zugriff auf Ihre Daten. Wenn Sie uns Ihre fertige Bewerbung zum Check hochladen, machen wir den Check. Sonst nichts. Ihre Daten werden nicht verkauft und nicht zu Marketingzwecken verwendet – sondern im Anschluss gelöscht. Garantiert.

Häufige Fragen: FAQ zum Bewerbungsgenerator/Bewerbungseditor

Was ist ein Bewerbungsgenerator/Bewerbungseditor?
Das ist eine Webanwendung im Browser, die in der Lage ist, anhand einer Eingabemaske eine Bewerbung zu generieren. Die Bewerbung wird aus Textbausteinen zusammengesetzt. So erhält der Nutzer eine fertige Bewerbung bestehend aus Deckblatt, Lebenslauf und Anschreiben, die schnell ausgedruckt oder per E-Mail im PDF-Format versendet werden. Häufig werden Bewerbungsgeneratoren/Bewerbungseditoren kostenlos angeboten, da die sensiblen, privaten Bewerbungsdaten von den Anbietern weiterverkauft werden. Die Nutzung zu Marketingzwecken und die Weitergabe der Daten stehen im Kleingedruckten der Datenschutzbestimmungen. Nach Fertigstellung der Bewerbung können nachträgliche Änderungen nicht oder nur mühsam durchgeführt werden. Ein Abspeichern der Datei auf dem eigenen Rechner ist in den meisten Fällen nicht möglich. Ein weiterer Nachteil des Bewerbungsgenerators ist, dass die Bewerbung nicht individuell auf das Stellenangebot ausgerichtet werden kann. Dadurch hat eine Bewerbung, die mithilfe eines Generators erstellt wird, schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Wie funktioniert ein Bewerbungsgenerator?
Ein Bewerbungsgenerator wird nicht als Computerprogramm auf den eigenen PC geladen, sondern als App im Internetbrowser bearbeitet. Dies hat zur Folge, dass die sensiblen Daten der Bewerbung zunächst nicht auf dem eigenen PC, sondern auf einem externen Speicher ( im Ausland) gespeichert werden. Der Nutzer eines Bewerbungsgenerators muss erst seine Zustimmung zu den jeweiligen Datenschutzbestimmungen geben, bevor er auf die erstellte Bewerbung zugreifen kann. Und das hat einen Grund! Die Daten werden für Marketingzwecke verwendet und verkauft. Wer nicht möchte, dass mit seinen Daten gehandelt wird, sollte sich eine Alternative suchen. Sicherer ist es, eine Bewerbung, ohne einen Bewerbungsgenerator zu erstellen. Beispielsweise werden im Internet gekaufte Bewerbungsvorlagen erst auf dem eigenen Rechner abgespeichert und dort bearbeitet. Auf diese Weise hat niemand Zugriff auf Ihre persönlichen Daten.

Soll man einen Bewerbungsgenerator nutzen?
Klare Antwort – nein, auf keinen Fall! Ein Bewerbungsgenerator arbeitet mit dem Baukastensystem und schafft es kaum, eine individuelle Bewerbung zu erstellen. Nachträgliche Änderungen sind häufig nicht möglich. Sollen Bewerbungen an weitere Unternehmen erstellt werden, kann man nicht mehr auf die letzte Bewerbung zurückgreifen und muss bei null anfangen. Ob das unter dem Strich zu einer Arbeitserleichterung führt, bleibt fraglich. Das Schema eines Bewerbungsgenerators ist starr und lässt wenig Spielraum für Änderungen und Gestaltungen.

Bewerbungshilfe und Bewerbungsservice von peopleatventure.de



Sabine Ratermann