Bewerbungsschreiben:

Deckblatt Bewerbung Pro und Contra - alle Tipps

Was tut ein Deckblatt für Ihre Bewerbung?

Was spricht fuer und was gegen ein Deckblatt in der Bewerbung?

Deckblatt - Optische Aufwertung oder unnötiger Schnickschnack?

Eines kann man vorweg mit Bestimmtheit sagen: Das Deckblatt ist für den Bewerbungsschreiber keine Pflicht, sondern eine Kür. Aber gerade eine Fleißaufgabe ist eine gute Möglichkeit, einen überzeugenden ersten Eindruck zu hinterlassen. Daher sollten Sie über die Verwendung eines "gestalteten Covers" auf jeden Fall gut nachdenken.

Aber Achtung: Bei einem missglückten Deckblatt kann der Schuss schnell nach hinten losgehen. Wenn Sie keine fertigen  Bewerbungsvorlagen  verwenden möchten, müssen Sie auf jeden Fall gute Kenntnisse in einem Grafikprogramm aufweisen, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Die Entscheidung für ein ansprechendes Design kann ein Glanzpunkt in einer Bewerbung sein und Ihre Chancen beträchtlich erhöhen. Vor allem, wenn Mitbewerber mit vergleichbaren Qualifikationen und Leistungen vorliegen.
 



Deckblatt - Fleiß, Kreativität und Sorgfalt als Kriterium

Der Mannheimer Bewerbungscoach und Personalberater Dirk Steinhäuser hat täglich viele Bewerbungen zur Beurteilung auf seinem Schreibtisch. „Je höher die angestrebte Position des Bewerbers, desto wichtiger wird jedes einzelne Detail der Bewerbung. In kreativen Berufen hat die Gestaltung eines Deckblattes einen viel höheren Stellenwert als bei einem Buchhalter.

Aber für alle gilt gleichermaßen: Wer sich viel Mühe mit der Gestaltung der Bewerbung und insbesondere des Deckblatts gibt, zeigt, dass er den Job um jeden Preis möchte. Das Hauptaugenmerk legen Personaler natürlich weiterhin auf den Lebenslauf und die Zeugnisse.  Bei Bewerbern mit einer gleichwertigen Qualifikation kann eine ansprechende Gestaltung durchaus das Zünglein an der Waage sein.“

Deckblatt - Modisch oder altbacken?

Vor 20 Jahren war es üblich, das Bewerbungsfoto im Passbildformat oben rechts auf den Lebenslauf zu kleben - fertig. Dann kam zum Lebenslauf noch ein Anschreiben hinzu und die Bewerbung konnte in den Umschlag wandern.

Aber das Bewerbungsschreiben unterliegt den Zeichen der Zeit. Was früher Usus war, gilt heute unter Umständen als Retro. Wer zeitgemäß daherkommen will, sollte sich nach den neuesten Gepflogenheiten richten. Denn was modern und im Trend ist, wechselt turnusmäßig alle paar Jahre.

Wenn Sie sich bewerben, sollten Sie glasklar wissen, was heute erwartet wird. Die letzte Bewerbung von vor 15 Jahren als Vorlage zu verwenden, nur, weil sie damals erfolgreich war, wäre der falsche Denkansatz. Man kann auf jeden Fall nicht leugnen, dass sich das Deckblatt in den letzten Jahren etabliert hat.   



Was genau ist ein Bewerbungs-Deckblatt?

Ein Deckblatt enthält zunächst ganz profan Infodaten über den Bewerber und das Bewerbungsfoto. Aber gleichzeitig ist es eine Werbefläche für die eigene Person, eine Bewerbung ist unter dem Strich nichts anderes, als die persönliche Selbstvermarktung auf dem Arbeitsmarkt. Je intensiver die Selbstdarstellung sein soll, desto mehr Zeit muss man in das Layout des Deckblatts investieren.

Eine ansprechende Darstellung des Deckblatts gibt dem Personalverantwortlichen einen ersten Eindruck über Geschmack und Kreativität des Bewerbungsschreibers und entscheidet nicht zuletzt über Sympathie. Im Gegensatz zum Lebenslauf, der nüchterne Fakten enthalten sollte, können Sie beim Deckblatt sowohl durch das Bewerbungsfoto als auch durch die grafische und farbliche Gestaltung eine emotionale Ebene schaffen. 

Beim ersten Vorsortieren des Bewerbungsstapels nimmt sich der Personaler erfahrungsgemäß nicht mehr als zwei Minuten Zeit zur Sichtung der Bewerbung. Bei seiner Entscheidungsfindung spielen sich menschliche Prozesse im Unterbewusstsein ab. Ein professionelles Bewerbungsfoto in einer ansprechenden Größe, umrahmt von einem schönen Design, begünstigt ohne Frage eine positive Entscheidung enorm.


Deckblatt - Infoblatt mit hohem Wiedererkennungswert

Das Deckblatt bietet noch mehr Vorteile. Es dient als Infoblatt, um alle wichtigen Kontakt-Daten wie Vor- und Zunamen, Adresse und alle Kommunikationsdaten, wie Telefonnummern und E-Mail-Adresse, übersichtlich darzulegen.

So stehen im Falle einer persönlichen Kontaktaufnahme für ein Kurzinterview oder Einladung zu einem Vorstellungsgespräch alle notwendigen Daten übersichtlich bereit - ganz, ohne zu blättern. Die Stelle oder Position, auf die Sie sich bewerben, darf nicht auf dem Deckblatt fehlen, häufig bieten Firmen mehrere Jobs gleichzeitig an.

Daher sollten Sie das Deckblatt sehr klar und übersichtlich gestalten. Überflüssiger Schnickschnack, wie ein Inhaltsverzeichnis der Bewerbung, wirkt überladen und kann getrost wegfallen. Mehr hilft nicht mehr!    



Deckblattgestaltung

Die Gestaltung des Deckblatts verrät eine Menge über den Bewerber. Die Wahl der Farben und des Designs lässt so manchen Rückschluss auf den Menschen zu, der dahintersteht. Auch die Präsenz auf dem Foto spricht Bände. Selbstbewusstsein, ein gepflegtes Äußeres und Mut zur Kreativität lassen sich hier ablesen. Wer die richtige Formel findet, der weckt unter Umständen die Neugier des Betrachters und verbucht auf diese Weise viele Pluspunkte für sich.


Die Anordnung der einzelnen Informationen auf dem Deckblatt können Sie je nach Design frei gewählt. Wichtig ist, dass das "Trio" Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf optisch gut harmoniert, nicht selten werden die Seiten beim Durchlesen nebeneinandergelegt.

Zeigen Sie sich auf dem Bewerbungsfoto von Ihrer Schokoladenseite! Wer am Bewerbungsfoto spart, tut das am falschen Ende. Um einen Fototermin beim Fotografen kommt ein Bewerbungsschreiber nicht herum. Wer perfekt aussehen möchte, sollte in Erwägung ziehen, sich vorher beim Friseur einen Termin geben zu lassen. Das hilft dem Foto und dem Selbstbewusstsein.

Auch am Bewerbungsfoto ist der Zeitgeist nicht spurlos vorübergegangen. War es früher üblich, ein Foto in Passbildgröße zu verwenden, so nimmt man heute lieber ein größeres Fotoformat. Das hat den Vorteil, dass der Wiedererkennungswert des Bewerbers wesentlich höher ist. Dies ist ein nicht unerheblicher Faktor im Bewerbungsprozess. Im Gegensatz zum Lebenslauf bietet ein Deckblatt genug Spielraum für ein größeres Foto. Aktuell geht der Trend zu querformatigen Bewerbungsfotos. Eine gängige Größe ist zum Beispiel 6 x 4 cm.

Im Idealfall passt der Hintergrund des Fotos farblich zur Garderobe und zum gewählten Design. Das sieht edel aus, zeigt Stil und guten Geschmack.

 

Argumente gegen ein Bewerbungs-Deckblatt

Die Meinungen über die Verwendung eines Deckblatts gehen stark auseinander. Es gibt nach wie vor vehemente Kritiker. Sie halten es für unnötig, das eigene Foto auf dem Deckblatt in Szene zu setzen, da die Verwendung eines Bewerbungsfotos in einer Bewerbung kein Pflichtbestandteil ist. Ein kleines Foto oben rechts auf dem Lebenslauf erscheint den Contra-Verfechtern als ausreichend. Ein weiterer Kritikpunkt: Wer seine Bewerbung online verschickt, hat durch die Verwendung eines Deckblatts eine größere Datenmenge auf den Weg zu bringen.

Auch die Meinung, dass es eher schadet, wenn Personaler eine unnötige Seite mehr umblättern müssen, um zum entscheidenden Lebenslauf zu kommen, hält sich hartnäckig. Wer gerne rationell arbeitet, findet es unter Umständen lästig, dass er seine persönlichen Daten sowohl auf dem Lebenslauf und auf dem Deckblatt eintragen muss. Gleiches gilt für den Zeitaufwand, den die grafische Gestaltung des Deckblatts erfordert.        


Deckblatt - nur ein Foto!

Doppelt gemoppelt ist nicht immer gut. Keinesfalls sollte man das Bewerbungsfoto sowohl auf das Deckblatt als auch auf den Lebenslauf kleben. Das ist übertrieben und könnte als "Selbstverliebtheit" ausgelegt werden.

Wer sein Lebenslauf und Anschreiben ohne Foto versenden mag, lässt das Deckblatt besser weg. Allerdings hat eine Bewerbung ohne Bild in Deutschland weit weniger Chancen auf Erfolg.


Deckblatt - Sorgfalt ist Pflicht

Auch ein hingeschludertes Deckblatt mit Fehlern und ungleichen Rändern wirkt sich nachteilig aus. Wenn Sie keine große Lust haben, sich mit Sorgfalt an die Gestaltung eines Deckblatts zu setzen, wählen Sie lieber die Variante "ohne Deckblatt". Eine gute Alternative ist es, fertig formatierte Bewerbungsvorlagen zu verwenden. Hier gibt es eine Auswahl verschiedener Designs und die persönlichen Daten und das Foto können leicht eingefügt werden. Bewerbungsvorlagen sparen Zeit und vermeiden Fehler.

Das Deckblatt farblich und gestalterisch am Corporate Design der Firma auszurichten, bei der man sich bewirbt, erscheint äußert fragwürdig. Denn schließlich soll das Bewerbungsschreiben etwas über den Stil des Bewerbers aussagen. Durch eine eigene Darstellung aufzufallen, ist hier der bessere Weg, als sich anzubiedern.

 

Fazit zum Deckblatt in der Bewerbung

Es ist eine individuelle Entscheidung, ob ein Deckblatt in einer Bewerbung verwendet wird. Wer sich dafür entscheidet, sollte mit viel Genauigkeit herangehen, da sich ein schlecht gemachtes Deckblatt schnell negativ auswirkt. Die Verwendung von Bewerbungsvorlagen kann hier hilfreich sein. Was das Deckblatt angeht, gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Jeder Bewerbungsschreiber muss sein eigenes Credo finden und voll hinter seinem Entschluss stehen!


Häufige Fragen: Deckblatt pro contra

Ist ein Deckblatt zur Bewerbung wichtig?
Die Tatsache, dass Sie einen Führerschein und einen Pkw besitzen, sollten Sie auch in Ihrer Bewerbung kundtun. Für Arbeitgeber ist es ein klarer Vorteil, Fahrten zur Post, zu Fortbildungen oder Bewirtungen fallen manchmal an – gut fürs Unternehmen ist allemal, wenn Arbeitnehmer mobil sind. Außerdem sind Arbeitnehmer unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln. Azubis sind mit eigenem Pkw schneller nach der Schule im Betrieb. Schreiben Sie daher am Ende des Lebenslaufs unter dem Stichpunkt Mobilität: „Führerschein Klasse B und Pkw vorhanden“. Motorradführerscheine und Bootsführerscheine gehören nicht in eine Bewerbung. Spezielle Führerscheine, wie der Gabelstaplerführerschein immer dann, wenn die berufliche Relevanz gegeben ist.

Ist ein Anlagenverzeichnis auf dem Bewerbungs-Deckblatt sinnvoll?

Ein Anlagenverzeichnis macht dann Sinn, wenn das Verzeichnis für den Leser wertvolle Informationen bietet. Enthält die Bewerbung Anlagen, die nicht üblich sind oder viele Anlagen, die anhand eines Verzeichnisses besser zu finden sind, dann ist ein Anlagenverzeichnis hilfreich. Enthält die Bewerbung die üblichen Inhalte, ist ein Anlagenverzeichnis nicht sinnvoll. Grundsätzlich lassen Sie besser in einer Bewerbung selbsterklärende Inhalte weg.

Wo kommt das Deckblatt bei einer Bewerbung hin?
Das Deckblatt kommt im Bewerbungsstapel hinter das Anschreiben und vor den Lebenslauf. Bei einer dreiteiligen Bewerbungsmappe wird das Deckblatt ganz links eingeordnet, in die Mitte gehört das Anschreiben und rechts wird der Lebenslauf einsortiert.

Braucht man bei einer Kurzbewerbung ein Deckblatt?
Bei einer Kurzbewerbung wird in der Regel ein Anschreiben und ein kurzer Lebenslauf eingereicht. Auf das Deckblatt kann verzichtet werden. Das Bewerbungsfoto, das üblicherweise auf dem Deckblatt platziert wird, wird bei der Kurzbewerbung oben rechts im Lebenslauf eingefügt.

 

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